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131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

25.03. - 28.03.2014, Berlin

Intramedulläre Schienung von Klavikulaschaftfrakturen

Meeting Abstract

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  • Axel Prokop - Kliniken Sindelfingen, Klinikverbund Südwest, Unfallchirurgie, Sindelfingen
  • Robert Dolezych - Kliniken Sindelfingen, Klinikverbund Südwest, Unfallchirurgie, Sindelfingen
  • Marc Chmielnicki - Kliniken Sindelfingen, Klinikverbund Südwest, Unfallchirurgie, Sindelfingen

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 25.-28.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgch272

doi: 10.3205/14dgch272, urn:nbn:de:0183-14dgch2728

Veröffentlicht: 21. März 2014

© 2014 Prokop et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Klavikulaschaftfrakturen gehören mit einer Insidenz von 64/100.000 zu den häufigen Frakturen. Ende der der neunziger Jahre wurde von der Kölner Arbeitsgruppe die intramedulläre Schienung mit Prevotstiften bei den häufigen 2-3 Stückfrakturen beschrieben, die eine minimal invasive Stabilisierung der Fraktur und damit eine sofortige Übungsstabiltät und schnelle Belastbarkeit ermöglicht.

Material und Methoden: In einer eigenen retrospektiven Untersuchung wurden von Februar 2007 bis Februar 2009 91 Patienten mit Klavikulaschaftfrakturen operiert 72 wurden mit Prevotstiften versorgt 19 mal erfolgte bei mehrfragmentären Frakturen eine Plattenosteosynthese. Bei den 72 intramedullär versorgten Patienten handelte sich um 49 Männer und 23 Frauen. Das Durchschnittsalter betrug 35 Jahre. In 35 Fällen war eine geschlossene Reposition möglich, in 37 Fällen wurde offen über einen kleinen Hilfsschnitt über der Fraktur reponiert. Die Stiftdurchmesser betrugen zwischen 2,0 und 2,5 mm.

Ergebnisse: Die Schnitt-Naht-Zeit betrug 44 Minuten bei einer mittleren Durchleuchtungszeit von 2,1 Minuten. Am 3. postoperativen Tag war eine aktive Abduktion bereits mit im Mittel 120° (präoperativ 44°) möglich. Die Schmerzen bemessen nach der visuellen Analogskala betrugen im Mittel 2 von 10 möglichen Punkten (präoperativ 7 Pkt.). Alle Patienten durften direkt ohne weitere Hilfsmittel schmerzadaptiert frei bewegen und nach 2 Wochen schmerzadaptiert belasten. 60 Patienten wurden nach 12 Monaten nachuntersucht und wiesen einen Constantscore von 95 von 100 maximal möglichen Punkten auf. Ein Pseudarthrose trat nicht auf alle Frakturen waren verheilt. Es kam zu einer Refraktur bei liegendem Stift. 5 mal musste der Stift wegen Problemen an der Eintrittsstelle und 2 mal bei lateraler Perforation vorzeitig nach 6-8 Wochen entfernt werden. Die Frakturen waren aber verheilt.

Schlussfolgerung: Die intramedulläre Schienung von Klavikulaschaft 2- und 3-Stückfrakturen mit Prevotstiften ist minimal invasiv durchführbar. Sie führt zu einer sicheren Frakturheilung bei sofortiger Übungs- und schneller Belastungsstabilität.