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131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

25.03. - 28.03.2014, Berlin

Stationäre Rehabilitation bei CRPS der Hand – Nachuntersuchung von 90 Patienten

Meeting Abstract

  • Sebastian Fischer - BG Unfallklinik Ludwigshafen, Hand-, Plastische und rekonstruktive Chirurgie, Ludwigshafen
  • Leila Kolios - BG Unfallklinik Ludwigshafen, Hand-, Plastische und rekonstruktive Chirurgie, Ludwigshafen
  • Jonas Kolbenschlag - BG Bergmannsheil Bochum, Klinik für Plastische Chirurgie und Schwerbrandverletzte, Handchirurgiezentrum, Bochum
  • Tobias Hirsch - BG Bergmannsheil Bochum, Klinik für Plastische Chirurgie und Schwerbrandverletzte, Handchirurgiezentrum, Bochum
  • Christoph Hirche - BG Unfallklinik Ludwigshafen, Hand-, Plastische und rekonstruktive Chirurgie, Ludwigshafen
  • Ulrich Kneser - BG Unfallklinik Ludwigshafen, Hand-, Plastische und rekonstruktive Chirurgie, Ludwigshafen
  • Berthold Bickert - BG Unfallklinik Ludwigshafen, Hand-, Plastische und rekonstruktive Chirurgie, Ludwigshafen
  • Thomas Kremer - BG Unfallklinik Ludwigshafen, Hand-, Plastische und rekonstruktive Chirurgie, Ludwigshafen

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 25.-28.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgch268

doi: 10.3205/14dgch268, urn:nbn:de:0183-14dgch2685

Veröffentlicht: 21. März 2014

© 2014 Fischer et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Das chronisch regionale Schmerz Syndrom der Hand zählt zu den folgenschweren Komplikationen nach Handverletzungen. Unabhängig von der zugrundeliegenden Etilogie ist von einem mehrjährigen Heilverfahren mit Arbeitsunfähigkeit und Erwerbsfähigkeitsminderung auszugehen. Die stationäre Rehabilitation bleibt meist nur Patienten nach Arbeitsunfällen zugänglich, womit die Kosten von den Berufsgenossenschaften getragen werden. Ziel dieser Studie war es die Effektivität und Langzeitergebnisse nach stationärer Therapie darzustellen.

Material und Methoden: Es wurden sämtliche Patienten mit einem CRPS der Hand, die in den vergangenen 3 Jahren stationär therapiert wurden, nach Aktenlage recherchiert. Hierbei wurden das initiale Trauma, Zeitpunkt der Erstdiagnose, die durchschnittliche Verweildauer, sowie Bewegungsausmaße, Kraft- und Schmerzwerte und ein DASH bei Aufnahme und Entlassung ausgewertet. Zusätzlich erfolgte die Nachuntersuchung im Rahmen der Begutachtung inklusive der Erfassung der Minderung der Erwerbsfähigkeit. Mittels t-Test für verbundene Stichproben, wurden weiterhin signifikante Unterschiede zwischen Aufnahme-, Entlassungs- und Nachuntersuchungszeitraum ermittelt.

Ergebnisse: Zwischen 2010 und 2013 wurden 90 Patienten mit einem CRPS der Hand stationär therapiert. Durchschnittlich erfolgte die Aufnahme 68,4 Tage nach Erstdiagnose. Die mittlere Verweildauer betrug 47,5 Tage. Alle Patienten waren zum Aufnahmezeitpunkt arbeitsunfähig. Fingerkuppenhohlhand- und –tischkantenabstände, Bewegungsausmaße des Handgelenks, Faustschlusskraft, Lateral- und Dreipunktgriff und Schmerzen konnten signifikant verbessert werden (p<0,05). Der DASH Score zeigte bei Entlassung keine signifikante Änderung zum Aufnahmebefund. In 56,7% der Fälle war eine psychologische Mitbehandlung erforderlich. 65,3% der Patienten konnten in eine Arbeitsbelastungserprobung und 9,4% arbeitsfähig entlassen werden. Der durchschnittliche Nachuntersuchungszeitraum betrug 140,5 Tage. Hierbei war keine signifikante Änderung der Zielgrößen mehr erkenntlich. Die durchschnittliche Minderung der Erwerbsfähigkeit betrug 21,5%.

Schlussfolgerung: Die stationäre Therapie stellt ein effektives Verfahren dar, um den Beschwerden bei einem CRPS der Hand entgegenzuwirken. Auch langfristig können diese Erfolge erhalten bleiben und eine berufliche Reintegration ermöglichen.