gms | German Medical Science

131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

25.03. - 28.03.2014, Berlin

Behandlungsdauer orthopädisch-unfallchirurgischer Patienten in der Notaufnahme – Zwischenergebnisse der TOUch-Studie (Time Orthopädie Unfallchirurgie)

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • Thomas Ruffing - Westpfalz-Klinikum, Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie 1, Kaiserslautern
  • Tim Danko - Westpfalz-Klinikum, Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie 1, Kaiserslautern
  • Hartmut Winkler - Westpfalz-Klinikum, Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie 1, Kaiserslautern
  • Markus Muhm - Westpfalz-Klinikum, Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie 1, Kaiserslautern

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 25.-28.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgch258

doi: 10.3205/14dgch258, urn:nbn:de:0183-14dgch2581

Veröffentlicht: 21. März 2014

© 2014 Ruffing et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung: Die Mehrzahl der Patienten erreicht ein Krankenhaus über die Notaufnahme. Aufgrund von Überfüllungszuständen in Notaufnahmen („overcrowding“) resultieren neben unzufriedenen Patienten sowohl erhöhte Komplikationsraten als auch negative medizinökonomische Folgen. Um diesen Problemen entgegenzuwirken, scheint die Entwicklung eines ärztlichen Stellenschlüssels auf der Basis der ärztlichen Behandlungsdauer sowie des arbeitstäglichen Patientenaufkommens sinnvoll.

Material und Methoden: Zunächst erfolgte die Unterteilung des orthopädisch-unfallchirurgischen Patientenklientels in sechs Kategorien: ABT (Anamnese-Befund-Therapie), RABT (Röntgen mit ABT), WABT (Wundversorgung mit ABT), WRABT (Wundversorgung mit RABT), STAT (Stationäre Aufnahme) und SR (Schockraumversorgung). Die Erfassung der ärztlichen Behandlungsdauer wurde zudem je nach Weiterbildungsstand (Facharzt, Arzt in Weiterbildung innerhalb und außerhalb des Common Trunk) aufgegliedert. Nicht eingeschlossen wurden Wartezeiten sowie das Durchführen pflegerischer Maßnahmen. Nach Analyse der Häufigkeit der einzelnen Kategorien konnte die Behandlungsdauer des „Durchschnittspatienten“ ermittelt werden.

Ergebnisse: Die Behandlungszeiten von 800 Patienten wurden erfasst. Die durchschnittliche ärztliche Behandlungsdauer betrug 9 min (ABT), 14 min (RABT), 17 min (WABT), 24 min (WRABT), 36 min (STAT) bzw. 88 min (SR). Das Patientenklientel verteilte sich auf die einzelnen Kategorien wie folgt: 19% ABT - 50% RABT – 14,5% WABT – 4% WRABT – 11% STAT und 1,5% SR. Somit ergab sich eine durchschnittliche ärztliche Behandlungszeit von 17 Minuten. Insbesondere in der RABT-Kategorie zeigten sich deutliche Unterschiede zwischen Fachärzten und Berufsanfängern.

Schlussfolgerung: Zur Vermeidung der negativen Folgen einer Überfüllung von Notaufnahmen ist eine adäquate Personalstärke unabdingbar. Die Festlegung des ärztlichen Stellenschlüssels sollte auf der Basis der durchschnittlichen ärztlichen Behandlungszeit erfolgen. Die Behandlungsdauer eines orthopädisch-unfallchirurgischen Durchschnittspatienten ist abhängig vom Behandlungsspektrum einer Klinik sowie vom Weiterbildungsstand des Arztes.