gms | German Medical Science

131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

25.03. - 28.03.2014, Berlin

Nachuntersuchung bei Patienten mit einer Reduktionsaortoplastie

Meeting Abstract

  • Arndt Kiessling - Universitätsklinikum Frankfurt, ZCHIR THG, Frankfurt am Main
  • Eva Odwody - Universitätsklinikum Frankfurt, ZCHIR THG, Frankfurt am Main
  • Alexandra Miskovic - Universitätsklinikum Frankfurt, ZCHIR THG, Frankfurt am Main
  • Nestoras Papadopoulos - Universitätsklinikum Frankfurt, ZCHIR THG, Frankfurt am Main
  • Andreas Zierer - Universitätsklinikum Frankfurt, ZCHIR THG, Frankfurt am Main
  • Anton Moritz - Universitätsklinikum Frankfurt, ZCHIR THG, Frankfurt am Main

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 25.-28.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgch251

doi: 10.3205/14dgch251, urn:nbn:de:0183-14dgch2516

Veröffentlicht: 21. März 2014

© 2014 Kiessling et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung: Eine Vielzahl von chirurgischen Techniken und Materialen sind derzeit für die Behandlung von Aneurysmen der Aorta ascendens verfügbar. Wenn die Erweiterung nur die Aorta ascendens betrifft, ist das am häufigsten durchgeführte Verfahren der Aortenersatz, der mit einem eventuellen Aortenklappenersatz verbunden sein kann. Dieses Verfahren bietet gute Ergebnisse, ist aber immer noch mit erheblichen Risiken verbunden. Die perioperative Mortalität und Morbiditäten können bis zu 10% variieren. Die Reduktionsaortoplastie (RAA) ist eine Alternative zu einem Ersatz der Aorta ascendens bei Patienten mit einem Ascendens Aneurysma ohne Beteiligung der Aortenwurzel. Es ist ein praktikables Verfahren, das verschiedene Vorteile gezeigt hat (geringere Invasivität gegenüber Dacronersatz, kürzere Aortenklemmzeit, geringeres Blutungsrisiko). Jedoch bleibt die RAA bei einem möglichen Re-dilationsrisiko, eine umstrittene chirurgische Option. Diese Nachuntersuchungsstudie wurde konzipiert, um mittelfristige Langzeitergebnisse von nicht Dacron-unterstützten RAA Verfahren zu bewerten und die möglichen Prädiktoren für eine Redilatation zu bestimmen.

Material und Methoden: Von Januar 1998 bis 2010 unterzogen sich 124 Patienten einer Reduktionsaortoplastie bei Dilatation und Ektasie der Aorta ascendens. Die Patienten wurden in den Jahren 2011 bis 2012 für eine echokardiographische Follow up Untersuchung einbestellt. Die Aortoplastie wurde durchgeführt, wenn Patienten keine Indikation für einen Ersatz der Aorta Ascendens hatten (>5cm) oder präoperativ, existierende Begleiterkrankungen das operative Risiko deutlich vergrößert hätten. Das Durchschnittsalter betrug 66,6±12 Jahre (22-89 Jahre). N=85 Patienten waren männlich (69%) und 92,7% in New York Heart Association-Funktionsklasse >II. Der mittlere präoperative Aortendurchmesser betrug 4,2 ± 0,6cm (2,8-5,7 cm). Die Reduktionsaortoplastie bestand aus einer direkten Resektion eines ovalen Abschnitts der vorderen Wand der Aorta ascendens. Der kumulierte Follow-up Zeitraum betrug 565 Patientenjahre und war zu 95% (N=119/124) für den Endpunkt „Überleben“ abgeschlossen. Eine echokardiographische Untersuchung konnte bei 65 Patienten durchgeführt werden. Die mediane Nachbeobachtungszeit war 55 Monate und die mittlere Follow-up Zeit betrug 57±34 Monate.

Ergebnisse: Noch während des primären stationären Aufenthalts verstarben 5 Patienten (4%) innerhalb der ersten 30 Tage. Eine akute antegrade Dissektion wurde nicht beobachtet. Es ereigneten sich 20 Spättodesfälle innerhalb des gesamten Follow-up Zeitraums. Durch die angewandete Technik der Aortenreduktionsplastik konnte der Aortendurchmesser (3,6±0,6cm range 2,3-4,9cm) im Bereich der Aorta ascendens signifikant um 0,6 cm reduziert werden (P=0,001). Eine Progredienz der Aortendilatation trat bei 4 Patienten auf. Reoperationen mit der Indikation einer aortalen Revision waren im Follow up Zeitraum nicht zu beobachten. Nur der präoperative Durchmesser konnte als signifikanter Prädiktor für eine Redilatation identifiziert werden.

Schlussfolgerung: RAA ohne externes Wrapping ist eine sicheres chirugisches und begleitendes Verfahren mit akzeptablen Follow up Ergebnissen bei Patienten mit einer asymptomatischen Aortenektasie bis 5cm.