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131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

25.03. - 28.03.2014, Berlin

Langzeitergebnisse nach anteriorer zervikaler Diskektomie und Fusion (ACDF) mittels PEEK-Cages

Meeting Abstract

  • Jan Walter - Universitätsklinikum Jena, Klinik für Neurochirurgie, Jena
  • Alexander Hagen - Universitätsklinikum Jena, Klinik für Neurochirurgie, Jena
  • Albrecht Waschke - Universitätsklinikum Jena, Klinik für Neurochirurgie, Jena
  • Christian Ewald - Universitätsklinikum Jena, Klinik für Neurochirurgie, Jena
  • Rolf Kalff - Universitätsklinikum Jena, Klinik für Neurochirurgie, Jena

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 25.-28.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgch246

doi: 10.3205/14dgch246, urn:nbn:de:0183-14dgch2469

Veröffentlicht: 21. März 2014

© 2014 Walter et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die anteriore zervikale Diskektomie und Fusion (ACDF) gilt als effektives Verfahren zur operativen Behandlung konservativ therapieresistenter Beschwerden aufgrund zervikaler weicher (soft disc) und harter (hard disc) Bandscheibenvorfälle. In der vorliegenden Studie wurde der Krankheitsverlauf von 227 Patienten mit degenerativ bedingten zervikalen Wurzelkompressionssyndromen und einer ACDF mittels PEEK-Cage-Implantaten analysiert.

Material und Methoden: Retrospektive, monozentrische, klinische Outcome-Analyse von 227 Patienten.

Ergebnisse: Das Durchschnittsalter der 126 Frauen und 101 Männer betrug zum Zeitpunkt der Operation 50,8 Jahre (25-79 Jahre). 94,7% der Patienten klagten präoperativ über Zervikobrachialgien im Indexdermatom, 44,9% wiesen Paresen der Kennmuskulatur und 70,5% sensible Defizite auf. 58,6% der Eingriffe erfolgten mono- und 41,4% bi- bzw. trisegmental. Intra- bzw. perioperative Komplikationsrate traten in 3,9% der Fälle auf, worunter eine temporäre Heiserkeit den häufigsten Anteil (1,8%) darstellte. Zum planmäßigen follow-up nach 3, 6 und 12 Monaten erschienen zwischen 85,9 und 80,2% der Patienten. Bei den 316 implantierten PEEK-Cages kam es im Verlauf zu 15 Sinterungen (4,7%) und einer Dislokation (0,3%). Nach einer durchschnittlichen Nachbeobachtungszeit von 12,6 Monaten waren 124 Patienten (54,6%) beschwerdefrei und weitere 92 Patienten (40,5%) wiesen eine signifikante Beschwerdebesserung auf. Eine vollständige Schmerzfreiheit wurde bei 147 Patienten (64,8%) erreicht. Revisionsoperationen waren lediglich in 2,6% der Fälle insgesamt zwischen dem 46. und 420. postoperativen Tag notwendig. Statistisch signifikante Zusammenhänge ließen sich weder zwischen dem klinischen Ergebnis und dem Alter der Patienten noch der Anzahl der operierten Segmente zeigen. Im Gegensatz dazu korrelierte eine kurze Anamnesedauer mit einem statistisch signifikant besseren klinischen Ergebnis postoperativ.

Schlussfolgerung: Die anteriore zervikale Diskektomie und Fusion mittels PEEK-Cage-Implantaten zur Behandlung zervikaler Bandscheibenvorfälle stellt unverändert eine sehr sichere und nach klinischen Kriterien ausgesprochen erfolgversprechende Behandlungsoption dar. Somit bestätigt diese Studie die Stellung der ACDF als Therapie-Goldstandard bei dieser Erkrankung.