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131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

25.03. - 28.03.2014, Berlin

Interdisziplinäre Scheidenrekonstruktion mit dem transpelvinen VRAM Lappen – Erfahrungen an einem großen Patientenkollektiv

Meeting Abstract

  • Raymund E. Horch - Universitätsklinikum Erlangen, Plastisch und Handchirurgische Klinik, Erlangen
  • Andreas Arkudas - Universitätsklinikum Erlangen, Plastisch und Handchirurgische Klinik, Erlangen
  • Werner Hohenberger - Universitätsklinikum Erlangen, Allgemein- und Viszeralchirurgische Klinik, Erlangen
  • Klaus Weber - Universitätsklinikum Erlangen, Allgemein- und Viszeralchirurgische Klinik, Erlangen
  • Justus P. Beier - Universitätsklinikum Erlangen, Plastisch und Handchirurgische Klinik, Erlangen

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 25.-28.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgch227

doi: 10.3205/14dgch227, urn:nbn:de:0183-14dgch2277

Veröffentlicht: 21. März 2014

© 2014 Horch et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Im Rahmen der operativen Behandlung von fortgeschrittenen und Rezidivkarzinomen des Rektums und der Vulva sowie der Analregion nach neoadjuvanter Therapie hat der transpelvine myokutane VRAM Lappen einen festen Stellenwert im rekonstruktiven Armamentarium. Anhand unserer Erfahrungen bei mehr als 180 Patienten berichten wir über die dabei entwickelten Varianten und Modifikationen zur einzeitigen Rekonstruktion der Scheide.

Material und Methoden: Zwischen 2003 und 2013 wurden insgesamt bei über 180 Patienten mit Vulva-, Vaginal-, Anal- oder Rektumkarzinom und stattgehabter Radiatio im Rahmen der abdomino-perinealen Rektumexstirpation in gleicher Sitzung eine Rekonstruktion mittels eines kaudal an der A. und V. epigastrica inferior gestielten transpelvinen VRAM Lappen (Abbildung 1 [Abb. 1]) durchgeführt. Bei Resektion der Scheidenwand wurde in der Regel die hintere (in einzlenen Fällen auch die vordere) Scheidenwand sowie das Perineum mit einer einteiligen, bei Bedarf partiell desepithelialisierten, oder zweigeteilten Hautinsel rekonstruiert.

Ergebnisse: Während in allen Fällen eine erfolgreiche Rekonstruktion des Beckeneingangs erzielt werden konnte, kam es bei einer Patientin zum Verlust der Lappeninsel und bei einer weiteren Patientin musste primär auf den Transport einer Hautinsel verzichtet werden, weil die Eingangsöffnung in das kleine Becken nach mehrfacher Radiatio zu eng für den Durchtritt war. Dennoch konnte mit der alleinigen RAM Plombierung der Infekt und Defekt ausgeheilt werden. Bei 4 Patientinnen erfolgte eine Implantation der Urethra in den VRAM Lappen. Minor Komplikationen in Form von konservativ behandelbaren Wundheilungsstörungen am Übergang zwischen Myokutanlappen und bestrahltem Gewebe perineal oder sakral wurden bei 9,5 % der Patienten beobachtet, ansonsten war der perioperative Verlauf unkompliziert.

Schlussfolgerung: Die primäre interdisziplinäre Scheiden- und Perinealrekonstruktion beim fortgeschrittenen Vaginal- Anal-, oder Rektumkarzinom mit dem vaskularisierten transpelvinem VRAM Lappen ist ein extrem zuverlässiges Verfahren, mit einer niedrigen Komplikationsrate, hoher Lebensqualität für die betroffenen Frauen.