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131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

25.03. - 28.03.2014, Berlin

Primär adaptierende vs. sekundäre Wundverschlüsse bei Infektionen der Hand – Unterschiede und Vorteile

Meeting Abstract

  • Daniel Schmauß - Klinikum rechts der Isar, Plastische Chirurgie und Handchirurgie, München
  • Tom Finck - Klinikum rechts der Isar, Plastische Chirurgie und Handchirurgie, München
  • Jörn Lohmeyer - Klinikum rechts der Isar, Plastische Chirurgie und Handchirurgie, München
  • Margot Reidel - Klinikum rechts der Isar, Plastische Chirurgie und Handchirurgie, München
  • Hans-Günther Machens - Klinikum rechts der Isar, Plastische Chirurgie und Handchirurgie, München
  • Kai Megerle - Klinikum rechts der Isar, Plastische Chirurgie und Handchirurgie, München

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 25.-28.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgch218

doi: 10.3205/14dgch218, urn:nbn:de:0183-14dgch2183

Veröffentlicht: 21. März 2014

© 2014 Schmauß et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Infektionen der Hand sind ein in chirurgischen Notaufnahmen häufig gesehenes Krankheitsbild. Es wird nach wie vor kontrovers diskutiert, ob nach radikalem Débridement direkt ein primär adaptierender oder in einer zweiten Operation ein sekundärer Wundverschluss durchgeführt werden sollte. Das Ziel dieser retrospektiven Studie war, das Outcome nach primären und sekundären Wundverschlüssen nach operativem Débridement bei Handinfektionen zu vergleichen.

Material und Methoden: Alle Patienten, die an unserem Zentrum aufgrund von Handinfektionen in den Jahren 2011 und 2012 operiert wurden, wurden retrospektiv nach mindestens 6 Monaten analysiert. Wir schlossen 16 Primärverschlüsse (PV) und 12 Sekundärverschlüsse (SV) ein. Evaluiert wurden Parameter wie Re-Operationen, Dauer des Krankenhausaufenthalts, die Zufriedenheit mit der Behandlung, Eigenschaften der Narbe und die Beweglichkeit der betroffenen Extremität.

Ergebnisse: Kein Patient musste nach einem PV, respektive SV nachoperiert werden. Die durchschnittliche Länge des Krankenhausaufenthalts war in der Gruppe der PV signifikant kürzer als in der Gruppe der SV (3,06 Tage vs. 4,83 Tage; p<0,05). Signifikant mehr Patienten der PV-Gruppe werteten ihre Narbe als „gut“ im Vergleich zur SV-Gruppe (15 Patienten vs. 3 Patienten; p<0,05). Die Zufriedenheit der Patienten mit der Behandlung und der Beweglichkeit der betroffenen Hand waren in beiden Gruppen vergleichbar.

Schlussfolgerung: Diese Studie zeigt, dass Wunden nach einem radikalen Débridement einer Handinfektion ohne Nachteile für den Patienten primär adaptierend verschlossen werden können. Die Länge des Krankenhausaufenthalts ist bei Patienten mit PV signifikant kürzer, was unter dem Aspekt des Patientenkomforts und aus sozio-ökonomischer Sicht wichtig ist. Primär- und Sekundärverschlüsse zeigten beide gute klinische Ergebnisse mit möglichen Vorteilen für die Primärverschlüsse bezüglich der Eigenschaften der Narbe.