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131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

25.03. - 28.03.2014, Berlin

Stellenwert der 3D Technologie in der laparoskopischen Chirurgie

Meeting Abstract

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  • Thomas Carus - Klinikum Bremen-Ost gGmbH, Allgemeine-, Viszerale- und Unfallchirurgie, Bremen

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 25.-28.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgch190

doi: 10.3205/14dgch190, urn:nbn:de:0183-14dgch1905

Veröffentlicht: 21. März 2014

© 2014 Carus.
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Gliederung

Text

Einleitung: In den letzten Jahren wurden mehrere 3D Systeme entwickelt, die in der minimal-invasiven Chirurgie eingesetzt werden können. Bisher existieren keine randomisierten Studien, die Vorteile für den Patienten oder den Laparoskopiker nachweisen. Auch die Messparameter zum Vergleich zwischen 2D und 3D laparoskopischen Eingriffen sind nicht klar definiert.

In unserem MIC-Labor wurden Versuche mit in der Laparoskopie unerfahrenen Probanden durchgeführt, um mögliche Unterschiede festzustellen. Weiterhin beschreiben wir unsere ersten klinischen Erfahrungen mit der 3D Technologie im laparoskopischen Routineprogramm.

Material und Methoden: 38 Probanden führten jeweils einen statischen und einen dynamischen Versuch im MIC-Modell mit 2D oder 3D Technik durch. Gemessen wurden die Versuchszeit und die Fehlerrate sowie „weiche“ Faktoren wie z.B. „angenehmes Arbeiten“. Die Probanden hatten vor den Versuchen keine Gelegenheit, sich mit dem Instrumentarium vertraut zu machen, so dass der Effekt einer Lernkuve weitgehend ausgeschlossen werden konnte.

In der Klinik konnten wir erste 3D Erfahrungen bei inzwischen 25 Eingriffen (TEP,TAPP, Cholecystektomie, Rektumresektion) gewinnen.

Ergebnisse: 87% der Probanden empfanden die Arbeit mit der 3D Technik als angenehmer. Die Durchführung der Versuche war mit 3D signifikant leichter bei besserer Ergonomie. Beim statischen Versuch konnte durchschnittlich eine kürzere Versuchszeit mit 3D erreicht werden. Im dynamischen Versuch zeigte sich eine signifikant geringere Fehlerrate bei 3D im Vergleich zu 2D.

Im klinischen Alltag beobachteten wir ein exzellentes Bild bei einfacher Handhabung und flacher Lernkurve. Die 3D Technik erschien besonders in schwierigen Situationen (Präparation im kleinen Becken bei Rectumkarzinom) hilfreich und sinnvoll. Vorteile für die Patienten sind bei den noch geringen Erfahrungen bisher nicht auswertbar.

Schlussfolgerung: Die 3D Technologie besitzt in der laparoskopischen Chirurgie bisher nur einen geringen Stellenwert. Die Versuche im MIC-Labor und die eigenen klinischen Erfahrungen haben gezeigt, dass sowohl der MIC-Anfänger als auch der erfahrene Laparoskopiker bei komplexen Operationen von der 3D Technik profitieren kann. In weiteren Studien sollten die Vor- und ggf. Nachteile dieser modernen Technik untersucht werden. Unserer Meinung nach wird sich die 3D Technologie in den nächsten Jahren rasch verbreiten.