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131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

25.03. - 28.03.2014, Berlin

Die laparoskopische Therapie der lokalen Peritonitis nach perforierter Appendizitis

Meeting Abstract

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  • Martin Hoffmann - UK-SH Campus Lübeck, Klinik für Chirurgie, Lübeck
  • Peter Kujath - UK-SH Campus Lübeck, Klinik für Chirurgie, Lübeck
  • Erik Schlöricke - Westküstenklinikum Heide und Brunsbüttel, Klinik für Allgemein,- Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Heide

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 25.-28.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgch188

doi: 10.3205/14dgch188, urn:nbn:de:0183-14dgch1880

Veröffentlicht: 21. März 2014

© 2014 Hoffmann et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die laparoskopische Therapie der perforierten Appendizitis mit Peritonitis ist bislang noch nicht etabliert. Gegenwärtig gibt es nur einzelne Arbeiten die versuchen, die laparoskopische Therapie dieser Erkrankung zu evaluieren. Mit der vorliegenden Studie sollten potentielle Unterschiede zwischen Patienten mit einem laparoskopischen bzw. primär offenen Therapieverfahren verglichen werden.

Material und Methoden: Ab Januar 2005 wurde die laparoskopische Lavage auch als Standardtherapie der perforierten Appendizitis mit konsekutiver Peritonitis festgelegt. Es erfolgte bei allen Patienten die laparoskopische Appendektomie mit laparoskopischer Peritoneallavage und anschließender geplanter laparoskopischer Relavage. Als Vergleichsgruppe diente ein ebenso großes historisches Kollektiv mit Laparotomie und offener Lavage. Die Patienten hatten zuvor in die Studienteilnahme eingewilligt.

Ergebnisse: Insgesamt 125 Patienten mit perforierter Appendizitis und Peritonitis wurden ausschließlich laparoskopisch behandelt. Es wurden im Durchschnitt 2,1 Eingriffe pro Patient durchgeführt. Es bestand kein Unterschied in Bezug auf Morbidität und Letalität zwischen ausschließlich laparoskopisch behandelten und den zum offenen Vorgehen konvertierten Patienten. Das historische Kollektiv sowie die offen behandelten Patienten hatten eine signifikant längere Krankenhausliegedauer. Die Anzahl der durchschnittlich durchgeführten Eingriffe im historischen Kollektiv war 1,6. Es bestanden keine statistisch signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen in Bezug auf Alter, Geschlecht, APACHE-II Score und Menge der Spülflüssigkeit. Risikofaktoren für mehrere operative Eingriffe waren Alter, Dauer der präoperativen Klinik, APACHE-II Score bei Aufnahme und das Ausmaß der Perforation.

Schlussfolgerung: Die Peritonitis als Folge einer Appendizitis kann über einen alleinigen laparoskopischen Behandlungsansatz mit geplanter Relaparoskopie therapiert werden. Die Konversion zum offenen Vorgehen nach initialer laparoskopischer Therapie ist nicht mit einer erhöhten Morbidität und Letalität assoziiert. Es ist in weiteren Studien zu prüfen, ob das Prinzip der Relavage generell auf die lokale Peritonitis anderen Ursprungs übertragen werden kann.