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131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

25.03. - 28.03.2014, Berlin

Radikale chirurgische Zytoreduktion und hypertherme intrathorakale Chemotherapie zur Behandlung maligner Tumoren der Pleura

Meeting Abstract

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  • Michael Ried - Universitätsklinikum Regensburg, Abteilung für Thoraxchirurgie, Regensburg

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 25.-28.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgch182

doi: 10.3205/14dgch182, urn:nbn:de:0183-14dgch1828

Veröffentlicht: 21. März 2014

© 2014 Ried.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die radikale chirurgische Zytoreduktion kombiniert mit der hyperthermen intrathorakalen Chemotherapieperfusion (HITHOC) wird seit einigen Jahren im Rahmen eines multimodalen Behandlungskonzeptes zur Behandlung von primären und sekundären malignen Tumoren der Pleura eingesetzt. Das perioperative Management und die Ergebnisse der letzten fünf Jahre werden dargestellt.

Material und Methoden: Analyse prospektiv gesammelter Patienten in einem Zeitraum von September 2008 bis August 2013, bei denen eine radikale chirurgische Zytoreduktion mit HITHOC (Cisplatin: 100 – 150 mg/m2 Körperoberfläche; 42°C; 60 Minuten) durchgeführt wurde.

Ergebnisse: Es wurden insgesamt 33 Patienten (männlich: n= 23) im Alter von 55 ± 13 Jahren mit diesem kombinierten Verfahren behandelt. Eingeschlossen wurden Patienten mit einem malignen Pleuramesotheliom (epitheloid: n= 15; biphasisch: n= 2), einem pleural metastasiertem Thymom Masaoka Stadium IVa (n= 14) und sonstigen Tumoren (n= 2). Alle Patienten erhielten eine multimodale Behandlung bestehend aus neoadjuvanter und/oder adjuvanter Chemotherapie sowie ggf. Strahlentherapie. Die chirurgische Zytoreduktion bestand aus einer radikalen Pleurektomie/Dekortikation (P/D: n= 18), einer erweiterte P/D mit partieller Zwerchfell- und Perikardresektion (n= 10) oder einer extrapleuralen Pneumonektomie (EPP: n= 5). Eine komplette makroskopische Tumorresektion (R0/R1) wurde in 29 Patienten erreicht. Die intraoperative Durchführung der HITHOC war bis auf einen Patienten (3%) in allen Fällen komplikationslos. Postoperativ mussten fünf Patienten (15%) auf Grund eines Hämatothorax (n= 4) oder Chylothorax (n= 1) erneut operativ versorgt werden. Bei zwei Patienten (6%) kam es zum temporären, dialysepflichtigen Nierenversagen, wobei sich beide Patienten in der Gruppe der operativen Revision befanden. Sonstige schwere Chemotherapie-assoziierte Komplikationen wurden postoperativ nicht dokumentiert. Die mediane Intensivaufenthaltsdauer lag bei vier Tagen (1-28 Tage) und die mediane Krankenhausaufenthaltsdauer betrug 15 Tage (8-75 Tage). Die 30-Tageletalität war 3%, da ein Patient nach EPP am 2. postoperativen Tag bei akutem Ausriss des Zwerchfell-Patches mit nachfolgendem Kreislaufeinbruch trotz notfallmäßiger Thorakotomie verstorben ist.

Schlussfolgerung: Die chirurgische Zytoreduktion kombiniert mit der HITHOC konnte mit einer akzeptablen Komplikations- und Mortalitätsrate sicher durchgeführt werden. Das rezidiv- bzw. progressionsfreie Intervall und das Gesamtüberleben aller Patienten werden im Februar 2014 evaluiert und anschließend präsentiert. Erste Ergebnisse sind vielversprechend, jedoch müssen noch die Langzeitergebnisse abgewartet werden.