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131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

25.03. - 28.03.2014, Berlin

Chirurgische und endoskopische Therapie von Papillentumoren

Meeting Abstract

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  • Robert Grützmann - Universitätsklinikum Dresden, Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Dresden
  • Marius Distler - Universitätsklinikum Dresden, Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Dresden
  • Jürgen Weitz - Universitätsklinikum Dresden, Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Dresden

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 25.-28.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgch171

doi: 10.3205/14dgch171, urn:nbn:de:0183-14dgch1717

Veröffentlicht: 21. März 2014

© 2014 Grützmann et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Papillentumore sind die periampullären malignen Tumore mit einer vergleichsweise guten Prognose. Die Ursachen hierfür sind vor allem eine frühere klinische Symptomatik (Ikterus) und die endoskopische Zugänglichkeit. Es scheint aber auch biologische Unterschiede im Vergleich zum duktalen Pankreaskarzinom zu geben. Durch die retrospektive Analyse unserer Klinik sollten die Ergebnisse der Resektion von Papillentumoren ausgewertet werden.

Material und Methoden: Aus den prospektiv geführten Tumordatenbanken der universitären chirurgischen Kliniken in Dresden und Indianapolis wurden alle Papillentumoren aus dem Zeitraum 10/1993- 08/2013 erfasst. Die klinischen und pathologischen Daten, die Art der chirurgischen Therapie, Morbidität, Mortalität und der Verlauf sowie Nachsorge wurden ausgewertet. Die Überlebensdaten wurden in einer telefonischen Befragung 05-08/2013 aktualisiert.

Ergebnisse: Von 09/1993 bis 07/2013 wurden 120 Karzinome und 41 Adenome der Papilla vateri reseziert. Bei den 111 Karzinomen wurden folgende Operationen durchgeführt: 107 Pankreaskopfresektionen und 4 transduodenale Resektionen. Die vier Ampullenresektionen wurden aufgrund des schlechten Allgemeinzustandes der Patienten durchgeführt. Bei zwei Patienten wurde sechs Wochen nach einer Papillenexzision eine Pankreaskopfresektion durchgeführt, nachdem in der endgültigen Histologie Karzinome befundet wurden (1x T1R1; 1x T2R0G3). Die perioperative Krankenhausmortalität war 3,3%. Die 5-Jahresüberlebensrate der Papillenadenome war 100%, die der Papillenkarzinome 52,9% (siehe Abbildung 1 [Abb. 1]).

Schlussfolgerung: Papillenkarzinome haben eine deutlich bessere Prognose nach onkologischer Resektion im Vergleich zu den anderen periampullären Karzinomen. Gutartige Tumore können endoskopisch oder transduodenal reseziert werden. Die Pankreaskopfresektion mit Lymphadenektomie stellt bei entsprechendem Allgemeinzustand des Patienten die Therapie der Wahl bei Papillenkarzinomen dar. Diese sind bei den malignen Karzinomen mit niedriger Mortalität und Morbidität durchführbar. Die transduodenale Papillenexzision ist lediglich bei kleinen Frühkarzinomen (<2cm, T1, G1, L0, V0) in kurativer Intention eine mögliche Option, ansonsten nur palliativ durchzuführen. Eine korrekte, ggf. intraoperative, Sicherung (Schnellschnitt) der malignen Histologie ist notwendig, falls eine Papillenresektion erwogen wird.