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131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

25.03. - 28.03.2014, Berlin

Web-basierte Virtuelle Realität in der chirurgischen Ausbildung im Jahre 2014

Meeting Abstract

  • Patrick Sven Plum - Uniklinik Köln, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Köln
  • Igor Metsker - Uniklinik Köln, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Köln
  • Roger Wahba - Uniklinik Köln, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Köln
  • Dirk L. Stippel - Uniklinik Köln, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Köln
  • Arnulf H. Hölscher - Uniklinik Köln, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Köln
  • Robert Kleinert - Uniklinik Köln, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Köln

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 25.-28.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgch165

doi: 10.3205/14dgch165, urn:nbn:de:0183-14dgch1656

Veröffentlicht: 21. März 2014

© 2014 Plum et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die klinische Ausbildung wird zunehmend durch das Üben an Mannequin Simulatoren unterstützt. Diese ermöglichen eine standardisierte Nachbildung klinischer Situationen und das Einüben von Prozeduren (Training von Reanimation, vaskuläre Zugänge etc.) ohne Gefahr für den Patienten. Durch repetitives Training wird der Transfer von deklarativem in prozedurales Wissen ermöglicht. Der technische Fortschritt ermöglicht die Simulation von virtuellen Welten (Virtual World Simulatoren) auf dem heimischen Computer und eine freie Interaktion mit einer virtuellen Umgebung. Die Immersion in eine 3D Umgebung verspricht Lernen von deklarativem und prozeduralem Wissen. Derzeit gibt es nur wenige Internet basierte VW Simulatoren. Ziel ist es, die aktuell verfügbaren Angebote in der klinischen und insbesondere chirurgischen Ausbildung zu identifizieren, vergleichen und auf Validität zu überprüfen.

Material und Methoden: Es erfolgte eine systematische Literaturanalyse (PubMed 1986 bis 2013) der verfügbaren VW Simulationen in der klinischen Ausbildung beschäftigten. Die Publikationen wurden entsprechend ihres Grades an Validität und Immersion sowie der Komplexität des medizinischen Inhaltes untersucht.

Ergebnisse: Die systematische Literatursuche identifizierte 16.946 Publikationen von denen wiederum 13 tatsächliche Simulatoren waren, die die virtuelle Welt zur medizinischen Ausbildung nutzen. Diese Simulatoren konnten dabei in die folgenden Gruppen differenziert werden: Die Web-basierten Simulationen in „Second life“ (n=5) waren alle durch universitäre Gruppen erstellt worden, 3 sind jedoch für alle Nutzer dieser Plattform ausgelegt und nicht speziell zwecks klinischer Fortbildung geschaffen. Hier konnte eine positive Korrelation zwischen bereits vorhandenem Wissen und Simulatorergebnis (Konstruktvalidität) gezeigt werden. Die speziell zur medizinischen Ausbildung programmierten Web-basierten Simulationen (n=4) wurden alle durch kommerzielle Software-Unternehmen erstellt. Hier konnte eine positive Korrelation zwischen den virtuell erlernten Inhalten und den konventionell vermittelten Kenntnissen (Übereinstimmungsvalidität) demonstriert werden. Bei den 4 Computer-basierten Simulationen existierten nur wenige Hinweise hinsichtlich der Effektivität der hiermit erlernten Inhalte. Erste Validierungen sind aber bereits erfolgt und konnten zeigen, dass eine Kohärenz zwischen dem Lernprozess am Computer und dem späteren Einsatz dieser Kenntnisse bestand (Prädiktive Validität).

Tabelle 1 [Tab. 1]

Schlussfolgerung: Die Einbettung von virtuellen Simulatoren innerhalb der klinischen Ausbildung ist bisher nur wenig erfolgt. Dennoch stellen sie eine sinnvolle Ergänzung neben den etablierten Lehrkonzepten dar, da sie den Transfer von deklarativem in prozedurales Wissen fördern können und eine zeit- und ortsunabhängige Vorbereitung auf den Kleingruppenunterricht ermöglicht. Dadurch können unterschiedliche Vorkenntnisse zwischen den Studenten ausgeglichen werden, was ein effektiveres Lernen, sowohl für den Lernenden, als auch den Lehrenden ermöglicht.