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Ist neodajuvante Chemotherapie gefolgt von Chirurgie die optimale Behandlung für siegelringzellige Adenokarzinome des gastroösophagealen Übergangs und Magens?
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Veröffentlicht: | 21. März 2014 |
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Einleitung: Kürzlich veröffentlichte Daten aus Frankreich empfehlen die primäre Resektion als Verfahren der Wahl für Siegelringzellkarzinome (SRC) des Magens. Das Ziel dieser retrospektiven exploratorischen Studie war, den Einfluss einer siegelrinzelligen Tumorkomponente auf Prognose und Ansprechen von ösophagogastralen Adenokarzinomen nach neodajuvanter Chemotherapie zu evaluieren.
Material und Methoden: 723 Patienten mit lokal fortgeschrittenen ösophagogastralen Adenokarzinomen (cT3/4; N0/1, cM0/x) aus einer prospektiv in zwei Universitätsklinika erhobenen Datenbank wurden entsprechend der WHO-Definition für SRC (> 50% Siegelringzellanteil) eingeteilt und hinsichtlich Ansprechen und Prognose nach neoadjuvanter Behandlung analysiert. Das klinische Ansprechen wurde präoperative durch Endoskopie und CT ermittelt, für das histopathologische Ansprechen wurde der Regressionsgrad nach Becker verwendet. Patienten mit <10% Residualtumor wurden als Responder klassifiziert.
Ergebnisse: 235 Tumore (32.5%) enthielten eine Siegelringzellkomponente. Das mediane Überleben bei SRC war mit 26.3 Monaten versus 46.6 bei Non-SRC signifikant schlechter (p<0.001) . SRC waren signifikant mit weiblichem Geschlecht, gastraler Lokalisation, fortgeschrittener ypT- und R1/2-Kategorie als auch mit einem geringeren Risiko für chirurgische Komplikationen und Anstamoseninsuffizienz (jeweils p<0.001)assoziiert. Klinisches (21.1% versus 33.7%; p=0.001) und histopathologisches Ansprechen (16.3% versus 28.9%; p<0.001) waren signifikant seltener bei SRC. Ein komplettes histopathologisches Ansprechen (pCR) war mit 3.4 % sehr selten bei SRC. Klinisches Ansprechen (p=0.003) und eine pCR (p=0.003) waren signifikantmit einer verbesserten Prognose auch beim SRC assoziiert. Das Rezidivmuster von SRC und Non-SRC unterscheidet sich, nicht aber die Rezidivhäufigkeit. Das Risiko für Peritonealkarzinose war bei SRC erhöht (p<0.001) während lokale (p=0.015) und nicht-peritoneale (p=0.02) Metastasen seltener auftraten.
Schlussfolgerung: SRC hat eine ungünstige Prognose. Obwohl ein Ansprechen auf die neoadjuvante Chemotherapie selten beobachtet wird, ist es mit einer verbesserten Prognose vergesellschaftet. Daher sollte eine neoadjuvante Chemotherapie bei SRC nicht generell abgelehnt werden. Eine Stratifizierung basierend auf SRC sollte in klinischen Studien vorgenommen werden.