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131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

25.03. - 28.03.2014, Berlin

Stellenwert der Ösophago-Gastroduodenoskopie in der präoperativen Diagnostik der symptomatischen Cholezystolithiasis

Meeting Abstract

  • Thomas Bogs - Universitätsklinikum Düsseldorf, Heinrich-Heine-Universität, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie, Düsseldorf
  • Christian Vay - Universitätsklinikum Düsseldorf, Heinrich-Heine-Universität, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie, Düsseldorf
  • Sascha Vaghiri - Universitätsklinikum Düsseldorf, Heinrich-Heine-Universität, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie, Düsseldorf
  • Abdurrahman Sagir - Universitätsklinikum Düsseldorf, Heinrich-Heine-Universität, Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie, Düsseldorf
  • Wolfram T. Knoefel - Universitätsklinikum Düsseldorf, Heinrich-Heine-Universität, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie, Düsseldorf
  • Daniel Vallböhmer - Universitätsklinikum Düsseldorf, Heinrich-Heine-Universität, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie, Düsseldorf

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 25.-28.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgch145

doi: 10.3205/14dgch145, urn:nbn:de:0183-14dgch1453

Veröffentlicht: 21. März 2014

© 2014 Bogs et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Cholezystitis und Cholezystolithiasis stellen in Deutschland die häufigsten Erkrankungsformen der Gallenblase dar. Bei der Planung einer elektiven Cholezystektomie ist die Wertigkeit einer präoperativen Ösophago-Gastroduodenoskopie (ÖGD) aufgrund der uneinheitlichen Studienlage weiterhin umstritten. Obgleich die aktuelle S3-Leitlinie vor Cholezystektomie eine ÖGD nicht zwingend empfiehlt, wird diese in vielen Zentren präoperativ regelhaft durchgeführt. Ziel unserer Studie war es, neben den verschiedenen Untersuchungsmethoden, welche zur Diagnostik der akuten oder chronischen Cholezystitis bzw. der symptomatischen Cholezystolithiasis empfohlen und angewendet werden, insbesondere die ÖGD hinsichtlich ihres Einflusses auf und ihres Wertes für die Behandlung der Patienten zu untersuchen.

Material und Methoden: Wir analysierten retrospektiv bei 139 Patienten mit Oberbauchschmerzen, die in unsere Klinik cholezystektomiert wurden, inwieweit und wie häufig neben Klinik, Laborbefunden, Sonographie und radiologischer Bildgebung (Röntgen, CT, MRT, MRCP, ERCP) insbesondere die ÖGD zu einer Änderung oder Erweiterung der operativen Therapie geführt hat.

Ergebnisse: In den Auswertungen zeigte sich, dass im Vergleich zu allen anderen Untersuchungsverfahren insbesondere der sonographische Nachweis einer Cholezystolithiasis (p<0,001) bzw. einer Cholezystitis (p<0,001) signifikant mit der entsprechenden postoperativen Diagnose korrelierten. Bei 50% der eingeschlossenen Patienten wurde zur differentialdiagnostischen Abklärung eine ÖGD durchgeführt, wobei insgesamt 58% der Frauen und 37% der Männer eine ÖGD erhielten. Darunter wurden insbesondere Patienten, die über eine atypische Schmerzlokalisation klagten, einer ÖGD zugeführt (p<0,05). Während von den vor Cholezystektomie untersuchten Patienten mit einer Zusatzdiagnose (Gastritis 85,5%; Ösophagitis 29%; Hiatushernie 27,5%; Barrett-Ösophagus 4,3%; Ulcus duodeni 4,3%; Ösophagusvarizen 2,9%; Polypen 2,9%, Magenkarzinom 1,4%; Ulcus ventriculi 1,4%; sonstige Diagnosen 17,4%) 28% medikamentös behandelt wurden, wurde lediglich bei 1 Patienten (1,4%) mit einem Magenkarzinom eine Änderung des operativen Therapiekonzeptes erforderlich.

Schlussfolgerung: Im Zuge der Indikationsstellung zur Cholezystektomie stellt die Abdomen-Sonographie bei Patienten mit Oberbauchschmerzen den Gold-Standard zur spezifischen Sicherung sowohl der Cholezystolithias als auch der Cholezystitis dar. Bei Patienten mit einem atypischen Beschwerdebild erscheint die präoperative ÖGD zur Sicherung und konsekutiven Behandlung eine gastroduodenalen Nebenerkrankung als sinnvoll, führt jedoch bei indizierter Cholezystektomie nur in Einzelfällen zu einer Änderung des operativen Vorgehens.