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131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

25.03. - 28.03.2014, Berlin

Tacks, Textilien und Gewebe – Aspekte der sicheren Fixation eines Herniennetzes

Meeting Abstract

  • Michael Siassi - Asklepios Klinik Harburg, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Hamburg
  • Axel Mahn - Asklepios Klinik Harburg, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Hamburg
  • Kay Sellenschloh - Technische Universität Hamburg-Harburg, Institut für Biomechanik, Hamburg
  • Michael Morlock - Technische Universität Hamburg-Harburg, Institut für Biomechanik, Hamburg
  • Freidrich Kallinowski - Asklepios Klinik Harburg, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Hamburg

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 25.-28.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgch144

doi: 10.3205/14dgch144, urn:nbn:de:0183-14dgch1449

Veröffentlicht: 21. März 2014

© 2014 Siassi et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Fixation des Herniennetzes ist einer der entscheidenden schritte bei der laparoskopischen Reparatur ventraler Hernien. Demgegenüber gibt es nur wenig Daten über die Verankerungsqualität bei verschiedenen Kombinationen von Netzen und Verankerungsgeräten sowie über den Einfluss technischer Aspekte bei der Applikation. Wir überprügten die mechanische Festigkeit verschiedener Verankerungstechniken und Kombinationen aus Netz und Tacker an einem biomechanischen Modell.

Material und Methoden: Die Verankerungsfestigkeit wurde mittels eines Werkstoffprüfgerätes (Minizwick, Zwick Roell GmbH & Co. KG, Ulm) gemessen. Wir verglichen die Fixation dreier Netze (TiMesh [pfm medical, Köln], Dynamesh IPOM [FEG Textiltechnik, Aachen], UltraPro [Ethicon Products, Norderstedt] mit Titan-Spiraltackern (Pro Tack, Covidien Deutschland, Neustadt a. D [PT]), absorbierbaren Tacks (Absorbatack, Covidien [AT]) und absorbierbaren Klammern [SecureStrap, Ethicon Endo Surgery, Norderstedt [SS]). Des Weiteren untersuchten wir den Einfluss von Netzausrichtung und Applikationswinkel.

Ergebnisse: Die Reliabilitätstestung zeigte, dass das Modell reproduzierbare Ergebnisse lieferte. Es zeigte sich, dass die beste Fixationsqualität erreicht wird, wenn das Netz in der Richtung seiner größten Elastizität eingebracht wird und die Tacks mit einem Anpressdruck von 10–30 N und im Winkel von 90° in „double crown“ Technik appliziert werden. Absorbierbare Klammern [SS] sollten rechtwinklig zur Zugachse eingebracht werden.

In Kombination mit TiMesh lag die Verankerungsfestigkeit für AT bei 0,61N, für SS bei 10,8 N und für PT bei 13,7N (p<0,05). Die maximale Verankerungsfestigkeit der Fixationsgeräte im Gewebe, gemessen an einem doppelt gelegten Netz betrug 11,2N für AT, 12,7N für SS und 22,7N für PT (p<0,01).

Schlussfolgerung: Die Applikationstechnik als auch die Kombination verschiedener Netze und Tacks haben einen entscheidenden Einfluss auf die Qualität der Verankerung. Dabei sind Inkompatibilitäten zwischen verschiedenen Netzen und Tackern zu beachten. Hier besteht weiterer Forschungsbedarf. Nicht absorbierbare Spiraltacker erzeuten die größte mechanische Festigkeit. Dieser Vorteil ist jedoch im Kontext mit z. B. der Entstehung von Adhäsionen differenziert zu bewerten.