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131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

25.03. - 28.03.2014, Berlin

Die Short Stitch Technik (6:1 Naht) – eine prospektiv kontrollierte monozentrische Studie mit 2-0 Monomax bei 1° und 2° Bauchdeckenverschluss

Meeting Abstract

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  • Markus Golling - Das DIAK, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Schwäbisch Hall
  • Sebastian Felbinger - Das DIAK, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Schwäbisch Hall
  • Zofia Zielska - Das DIAK, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Schwäbisch Hall

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 25.-28.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgch141

doi: 10.3205/14dgch141, urn:nbn:de:0183-14dgch1417

Veröffentlicht: 21. März 2014

© 2014 Golling et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Der derzeitige Goldstandard des abdominellen Faszienschlusses abdomineller Wunden basiert auf der fortlaufenden 4:1 Technik (Naht-/Wundlänge) mit einem langsam resorbierbaren, monofilen Faden (0er – 2er) als einzelner Faden oder Schlinge. Probleme des Faszienschlusses sind 1) Wundinfektion, 2) Platzbauch und 3) Narbenhernienbildung. Dies gilt für die elektiven Versorgungen, für Notfalllaparotomie, 2° Wundnähte und Relaparotomien liegen keine relevanten Daten vor.

Ziel unserer prospektiven monozentrischen Untersuchung ist die Modifikation der Technik (6:1 Naht), des Nahtmaterials (4-0H Butyrat) der Fadenstärke (2-0 Einzelfaden) unter der Hypothese einer signifikanten Reduktion von Wundinfektionen (Surgical Site infection, SSI), Wunddehiszenzen und Narbenhernien (Millbourn et al, Arch Surg 2009) um bis zu 50% nicht nur bei 1° elektiven Eingriffen sondern auch bei Notfalleingriffen, Relaparotomien und 2° Nähten.

Material und Methoden: Kohortenstudie (nicht interventionelle Studie) mit Monomax 2-0 in fortlaufender Kurzstichtechnik (6:1,Stichabstand und Stichlänge 5-8 mm) bei allen medianen und queren Laparotomien bei 1° und 2° Faszienverschluss. Dokumentiert werden die Daten in einer geschützten elektronischen Datenbank (Excel), die parallel und analog der Studie (clinicaltrials.gov – Study ID-Number: AAG-I-H-1203) dokumentiert werden.

Zielkriterien sind Wundinfektions- (CDC-Def.:A1-A3), Platzbauch- & Wunddehiszenzrate sowie die Länge des postoperativen Krankenhausaufenthaltes. Erfasst werden präoperative Stammdaten (demographische Faktoren, BMI, Vorerkrankungen und Risikoprofil), OP-Daten (Eingriff, Dauer, Länge der Wunde, Stichanzahl, Restfaden) und postoperativer Verlauf (u.a. SSI Gr.A1-3, etc.).

Als historische Vergleichsgruppe dienen die Patienten, die bis dato mit der 1er Monomax-Schlinge in der 4:1 Technik oder – bei 2° Wundnähten und Re-OP – mit Vicryl 2er Einzelknopfnähten versorgt wurden.

Darüber hinaus sollen die Patienten im Hinblick auf Ihre postoperative Hernienrate nachuntersucht werden.

Ergebnisse: Bisher wurden seit 1/2013 insgesamt 138 Patienten mit medianen und queren Laparotomien nach 1° und 2° Laparotomien eingeschlossen. Der Zwischenstand zeigt folgendes Problem: Die 6:1 Technik wird derzeit häufig (> 70%) nicht erreicht. Meist resultiert meist eine 4:1 Naht. Ursache ist nicht das Stichinterval in der Longitudinalrichtung (ca. 3-5 mm) sondern eine ungenügend lateraler Stichabstand (< 5-8 mm). Die bisherigen Ergebnisse sind ermutigend (Platzbauchrate < 2%, Wundinfektionen SSI Gr. I < 5%).

Schlussfolgerung: Die Daten zu den prospektiven Studien zur 6:1 Naht aus Schweden und Holland sind vielversprechend. Unsere Daten zeigen die Machbarkeit, aber auch die technischen und konzeptionellen Schwierigkeiten der Umsetzung bei 1°/2° Fasziennähten in einem Zentralversorger auf.