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Chirurgie des Rektumkarzinoms – lohnt sich die Teilnahme an einer Beobachtungsstudie zur Qualitätssicherung?
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Veröffentlicht: | 21. März 2014 |
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Einleitung: Daten aus Ländern, die flächendeckende nationale Qualitätskontrollprojekte beim kolorektalen Karzinom unterhalten, zeigen eine Verbesserung der Ergebnisse. In Deutschland erfolgt Qualitätskontrolle der Ergebnisse nur im Rahmen einer freiwilligen Beobachtungsstudie. Kann ein derartiges Modell zu einer besseren Ergebnisqualität führen?
Material und Methoden: Aus einer deutschlandweiten Beobachtungsstudie zur Qualitätskontrolle beim Rektumkarzinom wurden diejenigen Kliniken ausgefiltert, die sich über die gesamte Studiendauer (2000-2011, 12 Jahre) an dem Projekt beteiligt haben. Analysiert wurden Daten zu Patienten- und Tumorcharakteristika, intra- und postoperativen Komplikationen, histopathologische Befunde.
Ergebnisse: Einschlußkriterien wurden von 47 Kliniken erfüllt, die insgesamt 12325 Patienten operiert haben. Im Verlauf der 12 Studienjahre waren die operierten Patienten signifikant älter und kränker (Abnahme der ASA I und II- Stadien, Zunahme der Stadien ASA III und IV). Auch signifikant verringerte sich der Anteil an intraoperativen und postoperativen (sowohl allgemeinen wie auch chirurgischen) Komplikationen. Das detaillierte chirurgische Ergebnis war diffus. Einerseits hat sich der Anteil der Resektate mit tumorbefallenen zirkumferenziellen Resektionsrand verringert, keine Besserung erzielte man jedoch bei Anastomoseninsuffizienzen und Krankenhausletalität.
Schlussfolgerung: Chirurgische Therapie beim Rektumkarzinom bleibt anspruchsvoll. Ein Qualitätssicherungsprogramm ermöglich Identifikation von Problembereichen, muss jedoch von intensiven Trainingsmaßnahmen begleitet werden.