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131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

25.03. - 28.03.2014, Berlin

Lernkurve, Standardisierung, QM, interdisziplinäre Kooperation: Wege zur Komplikationsanagement in der laparoskopischen Kolonchirurgie

Meeting Abstract

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  • Daud Mohseni - Schön Klinik Nürnberg Fürth, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Fürth
  • Thomas C. Böttger - Schön Klinik Nürnberg Fürth, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Fürth

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 25.-28.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgch116

doi: 10.3205/14dgch116, urn:nbn:de:0183-14dgch1167

Veröffentlicht: 21. März 2014

© 2014 Mohseni et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die laparoskopische Kolonchirurgie findet zunehmende Verbreitung. Dennoch ist die Komplikations- und Konversionsrate, wie die aktuelle Deutschlandweite Studie (LCSSG) über mehr als 20.000 Resektionen zeigt, sehr hoch. Anhand des eigenen Krankengutes werden anhand von Videosequenzen, typische mögliche Komplikationen und deren Vermeidung aufgezeigt.

Material und Methoden: In einer prospektiven Beobachtungsstudie wurden innerhalb von 8 Jahren 1.000 kolorektale Resektionen von einem Chirurgen vorgenommen. In 20% handelt es sich um Notfalleingriffe, bei 80 Elektiveingriffe. Diese Patienten wurden prospektiv anhand ihres peri- und postopertiven Verlaufes anhand von 152 Parametern erfasst und die Eingriffe videodokumentiert.

Ergebnisse: Die Komplikationsrate betrug 8%, wobei Wundheilungsstörungen in ca. 6,2 % im Vordergrund standen. Eine Anastomoseninsuffizienz sahen wir im Elektivfall in 1,2% und im Notfall in 4,3%. Eine Konversion war in 1,2% (elektiv) bzw 4,3% (Notfall) notwendig, eine Re-Laparoskoie bzw. Re-Laparotomie erfolgte in 4,9% (elektiv) bzw 8,3% (Notfall), die postoperative Letalität betrug 0,7% bzw. 7,4%. Anhand von mehreren Videosequenzen werden mögliche Komplikationen bei der Einbringung von Trokaren, der Präparation der Arteria mesenterica inferior, der Vena mesenterica inferior sowie des linksseitigen und rechtsseitigen Ureters und bei der Mobilisation der linken Flexur aufgezeigt. Zusätzlich werden die Grenzen des laparoskopisch Machbaren dargestellt.

Schlussfolgerung: Auf Grund unserer Erfahrung sind Kriterien der sicheren Vermeidung intraoperativer Komplikationen in der laparoskopischen Kolonchirurgie:

  • Standardisierung
  • Qualitätsmanagement mit Morbidität und Mortalitätsanalysen
  • Lernen aus Fehlern (eigene/fremde) durch Analyse der Videosequenzen
  • Antizipation von Komplikationen