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131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

25.03. - 28.03.2014, Berlin

SILS-Hybrid-Hemikolektomie rechts bei Colonkarzinom

Meeting Abstract

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  • Johannes Schmidt - LAKUMED, Chirurgische Klinik I, Landshut
  • Harald Dietz - LAKUMED, Chirurgische Klinik I, Landshut

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 25.-28.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgch115

doi: 10.3205/14dgch115, urn:nbn:de:0183-14dgch1153

Veröffentlicht: 21. März 2014

© 2014 Schmidt et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die laparoskopische Hemikolektomie rechts bei Colonkarzinomen war lange ein Problem wegen der schwierigeren zentralen Absetzung der Gefäße sowie des erhöhten präparatorischen Aufwands. Wir stellen eine Hybrid-Methode vor, die das Vorgehen deutlich vereinfacht.

Material und Methoden: Über einen Zeitraum von 16 Monaten (06/11 bis 12/12) wurden n=30 Patienten mit einem nachgewiesenen rechtsseitigen Colonkarzinom operativ behandelt. Der Zugang erfolgte transumbilikal unter Zuhilfenahme des APPLIED-GelPOINT-Trokarsystems. Zusätzlich wurde immer ein Hilfstrokar (5 mm) im rechten Unterbauch eingebracht. Eine BMI-Begrenzung erfolgte nicht. Pat. mit abdominellen Voroperationen wurden ebenfalls eingeschlossen. Das Hemikolon wurde mit Hilfe eines energy devices (LigaSure®) unter Erhalt des großen Netzes komplett mobilisiert. Danach erfolgte die Eventeration des Hemikolons über den Port, sodaß die Gefäße zentral visualisiert und abgesetzt werden konnten. Die Anastomose wurde extraabdominell als End-zu-End Ileotransversostomie in Einzelknopfnahttechnik angelegt.

Ergebnisse: 9 Männer und 21 Frauen wurden behandelt. Das Alter lag bei 54,4+/-16,3 bzw. 59,7+/-17,9 Jahren. Der BMI lag bei 26,0 bzw. 25,1. Die Konversionsrate war 0%. Die mittlere OP-Dauer betrug 125+/-16,6 min. Anastomoseninsuffizienzen wurden nicht beobachtet. Von 2 intraabdominellen Infektionen zwang eine zur Re-Laparoskopie mit Drainageneinlage. 2 postoperative Ileus wurden konservativ therapiert. Wundheilungsstörungen wurden nicht beobachtet. Nachblutungsrate war 0%, die Letalität war 0%. Die onkologischen Kurzzeitergebnisse sind mit den aus der offenen Chirurgie vergleichbar. Die mittlere Anzahl der dissezierten Lymphknoten lag bei 22 (+/-4). In der kurzen Nachbeobachtungszeit sind keine Früh-Narbenhernien aufgetreten.

Schlussfolgerung: Durch die Medialisierung des Hemikolons kann man bei den meisten Patienten problemlos eine zentrale Absetzung der Gefäße erreichen. Voraussetzung ist eine langstreckige Längsspaltung der Faszie ober- und unterhalb des Nabels und die Verwendung des APPLIED-GelPOINT. Am Ende lässt sich der Nabel plastisch verschließen und man nimmt bis auf die 5 mm Narbe im Unterbauch keine Schnitte war. Durch den Hilfstrokar sind eine Triangulation und der Einsatz von Standardinstrumenten möglich. Die onkologischen Qualitätsparameter unterscheiden sich nicht von denen des offenen Vorgehens.