gms | German Medical Science

131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

25.03. - 28.03.2014, Berlin

Wie realistisch muss 3D bei der Laparoskopie sein?

Meeting Abstract

  • Pirmin Storz - Universitätsklinikum Tübingen, Klinik für Allgemeine, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Tübingen
  • Thomas Auer - Universitätsklinikum Tübingen, Klinik für Allgemeine, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Tübingen
  • Steffen Axt - Universitätsklinikum Tübingen, Klinik für Allgemeine, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Tübingen
  • Wolfgang Kunert - Universitätsklinikum Tübingen, Klinik für Allgemeine, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Tübingen
  • Andreas Kirschniak - Universitätsklinikum Tübingen, Klinik für Allgemeine, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Tübingen

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 25.-28.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgch112

doi: 10.3205/14dgch112, urn:nbn:de:0183-14dgch1125

Veröffentlicht: 21. März 2014

© 2014 Storz et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung: Immer mehr neuartige hochauflösende 3D-Systeme für die Laparoskopie werden auf dem Markt angeboten. Die räumliche Sicht kann, wie einige Studien zeigen, die Leistung des Operateurs verbessern. Der Realitätsgrad der Räumlichkeit hängt jedoch von mehreren Faktoren ab. Eine wesentliche Rolle spielt der Augenabstand des Kamera-Optik-Systems, die sogenannte Stereobasis, der Abstand zum Zielobjekt und der Abstand des Operateurs vom Monitor. Je nach Konfiguration kann das 3D-Bild zu flach oder übertrieben tief wirken. Ziel der Studie war es, den Einfluss dreier verschieden realistischer Darstellungen der Räumlichkeit auf die Leistung des Nutzers an einer standardisierten Aufgabe zu untersuchen.

Material und Methoden: Als standardisierte Aufgabe für den Nutzer des 3D-Systems wurde eine einfache Einzelknopfnahtübung verwendet. Um neben einer für den klassischen Arbeitsraum optimierten Stereobasis je eine um den Faktor 0,3 größere und kleinere Stereobasis zu simulieren, wurde der Aufbau durch Skalierung und Anpassung der Abstände variiert. Die Aufgabe wurde von 20 Studierenden nach Bestehen eines Stereoskopietests in unterschiedlicher Reihenfolge je 3 mal unter jeder Sichtbedingung durchgeführt. Die Studierenden durchliefen zuvor ein Training für die Einzelknopfnaht. Vorgabe war eine möglichst präzise Durchführung, gemessen wurde die Qualität von Naht und Knoten, sowie die Zeit.

Ergebnisse: In Bezug auf die Naht- und Knotenqualität ergaben sich keine statistisch relevanten Unterschiede. Die benötigte Zeit für die Durchführung der Naht bei vergrößerter Stereobasis, d.h. übertriebener Räumlichkeit, unterschied sich nicht relevant von der Zeit bei normaler Stereobasis. Bei verkleinerter Stereobasis, d.h. zu flach erscheinendem Bild, war die benötigte Zeit signifikant länger (mediane Differenz 17,6 Sekunden; p<0,001).

Schlussfolgerung: Eine etwas übertrieben tiefe räumliche Darstellung scheint keinen negativen Einfluss auf die Leistung des Nutzers zu haben, eine zu flach erscheinende Darstellung kann jedoch den grundsätzlichen Vorteil von 3D-Sicht schmälern. Dies sollte vor allem vor dem Hintergrund der nicht absolut festlegbaren Abstände für die Standardkonfiguration der Systeme berücksichtigt werden.