Artikel
„Die Puppet-Player-Technik bei der laparoskopischen Cholezystektomie – eine narbenminimierende und kostengünstige Alternative“
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 21. März 2014 |
---|
Gliederung
Text
Einleitung: Die aktuellen Bestrebungen in der laparoskopischen Chirurgie fokussieren sich auf die Weiterentwicklung zu immer weniger invasiven Techniken. NOTES und SILS-Port-Methode haben bereits Einzug in die Kliniken gehalten. Der Preis hierfür ist jedoch unter anderem ein hoher finanzieller Aufwand. Als Alternative dazu möchten wir eine 2-Trokar-Technik zur Cholecystektomie, genannt Puppet-Player-Methode, vorstellen, die durch unsere Klinik erstmals beschrieben wurde.
Material und Methoden: Bei der 2-Trokar-Technik entfallen die Trokare im Bereich des rechten Rippenbogens. Der 10-mm-Trokar im Bereich des Nabels verbleibt als Arbeitstrokar und je nach verwendeter Optik wird im linken Oberbauch ein 3,5- oder 5-mm-Trokar platziert. Um die Gallenblase intraoperativ bewegen zu können, werden im Verlauf eines imaginären Rippenbogenrandschnittes zwei Haltenähte transcutan eingebracht. Hierüber wird die Gallenblase entsprechend angehoben und aufgespannt. Insgesamt wurden in einer Pilot-Studie 52 Patienten nach dieser Methode operiert. Ausschlusskriterien waren ausgedehnte abdominelle Voroperationen, eine akute Cholecystitis mit einer Wandverdickung von mehr als 7 mm in der Sonographie, Patienten mit einem ASA-Score ab 3, Patienten unter Effekt-Antikoagulation oder Thrombozytenaggregationshemmung sowie natürlich die Ablehnung des Patienten. 24 Patienten waren im Bereich des Unterbauches voroperiert.
Ergebnisse: Die mittlere Operationszeit betrug bei dieser Technik 38,5 Minuten. 52 Patienten konnten unter dieser Technik operiert werden. In zwei Fällen musste ein zusätzlicher und in einem Fall, aufgrund ausgedehnter Verwachsungen nach schwerer Cholezystitis, zwei zusätzliche Trokare eingebracht werden. Bei zwei Patienten traten postoperative Komplikationen auf, einmal eine Cystikusstumpfinsuffizienz, welche laparoskopisch erneut geclippt werden konnte sowie eine Nachblutung im Bereich des Gallenblasenbettes, welche offen revidiert wurde. Die mittlere Krankenhaus-Verweildauer betrug wie bei der 4-Trokar-Technik zwei Tage.
Schlussfolgerung: Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die 2-Trokar Cholecystektomie durch einen laparoskopisch erfahrenen Chirurgen ebenso sicher und unkompliziert durchführbar ist, wie die 3- oder 4-Trokar-Technik. Weiterhin ist bei dieser Operationsmethode keine kostenintensive Neuanschaffung von speziellem Equipment notwendig. Da diese Technik lediglich eine Modifikation der bewährten 4-Trokar-Technik darstellt, kann das vorhandene Equipment weiterhin benutzt werden. Zudem muss sich der Operateur keine neue Operationsmethode erarbeiten oder das Handling mit speziellem Instrumentarium erlernen. Darüber hinaus bietet dieses Verfahren im Vergleich zur konventionellen laparoskopischen CHE einen kosmetischen Benefit, ohne Abstriche in der Operationssicherheit. Bei Komplikationen ist die Operation jederzeit, ohne vermehrten Aufwand, bedarfsadaptiert durch zusätzliche Trokare erweiterbar.