gms | German Medical Science

131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

25.03. - 28.03.2014, Berlin

1-Jahresergebnisse nach 100 Single-Port-Eingriffen

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • Annegret Sollmann - Westpfalz-Klinikum Kaiserslautern, Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Kaiserslautern
  • Sonja Ebbing - Westpfalz-Klinikum Kaiserslautern, Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Kaiserslautern
  • Christian Mönch - Westpfalz-Klinikum Kaiserslautern, Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Kaiserslautern

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 25.-28.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgch106

doi: 10.3205/14dgch106, urn:nbn:de:0183-14dgch1061

Veröffentlicht: 21. März 2014

© 2014 Sollmann et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung: Die Anwendung der Single Incision Laparoscopic Surgery (SILS)-Methode als Weiterentwicklung der bereits in vielen chirurgischen Teilbereichen etablierten laparoskopischen Technik findet in der Chirurgie inzwischen zunehmend Anwendung. In diesem Zusammenhang werden die Verfahrenssicherheit, die Verlängerung der Operationszeiten und ökonomische Einbußen immer wieder diskutiert.

Material und Methoden: Seit Oktober 2012 sind in unserer Klinik im Rahmen der Versorgungschirurgie bei Cholezystektomien (N=56) und Appendektomien (N=36) regelmäßig SILS - Eingriffe durchgeführt worden. In Folge der Etablierung der Single-Port-Chirurgie erfolgten darüber hinaus auch Coloneingriffe (N=6) und Nephrektomien zur Lebendnierenspende (N=2) unter Anwendung dieses Verfahrens. Alle Eingriffe wurden mit einem Gelport und konventionellen laparoskopischen Instrumenten vorgenommen.

Ergebnisse: Das mediane Alter des Gesamtkollektivs betrug 33 (±18) Jahre. Das durchschnittliche Alter der appendektomierten Patienten lag mit 23 (±8) Jahren erwartungsgemäß deutlich unter dem der Coloneingriffe (61 ±10 Jahre). Der Mittelwert des Body Mass Index (BMI) bezogen auf das Gesamtkollektiv lag bei 24 (±4) kg/m2. 89% (N=89) der Eingriffe wurden von erfahrenen Fachärzten durchgeführt. Lediglich in vier Fällen musste eine Konversion zum konventionell laparoskopischen (N=1) bzw. zum offenen Verfahren (N=3) erfolgen. In drei weiteren Fällen wurde zur Verbesserung der Übersicht des Operationssitus bzw. bei geplanter Drainageneinlage die Anwendung eines Zusatztrokars notwendig. Abhängig von der Art des Eingriffs und der Lernkurve des Operateurs waren die Schnitt-Naht-Zeiten im Vergleich zum konventionell laparoskopischen Verfahren nicht wesentlich verlängert. Eine Appendektomie dauerte im Median 44 (Min. 15 Minuten, Max. 120 Minuten), eine Cholezystektomie 48 (Min. 20 Minuten, Max. 160 Minuten), ein Coloneingriff 88 (Min. 67 Minuten, Max. 140 Minuten) und eine Nephrektomie 161 Minuten (Min. 147 Minuten, Max. 175 Minuten). Im Hinblick auf den BMI ergab sich kein signifikanter Unterschied bezüglich der Operationsdauer. Die postoperative Verweildauer lag bei den Cholezystektomien und Appendektomien (N=92) im Median bei 3, bei den Coloneingriffen (N=6) bei 8 Tagen. Wundheilungsstörungen waren lediglich bei zwei Patienten zu verzeichnen. Insbesondere Narbenhernien sind bisher nicht aufgetreten.

Schlussfolgerung: Die ersten Ergebnisse aus 100 Single-Port-Eingriffen zeigen, dass die Anwendung der SILS-Methode sicher und effektiv ist und über die bereits bewährten Vorteile der konventionell laparoskopischen Chirurgie hinaus zu einem optimalen kosmetischen Ergebnis mit einer hohen Patientenzufriedenheit führt.