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131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

25.03. - 28.03.2014, Berlin

11-Jahres-Erfahrungen bei der Versorgung von 250 paraösophagealen Hernien

Meeting Abstract

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  • Bernd Geißler - Klinikum Augsburg, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Augsburg
  • Matthias Anthuber - Klinikum Augsburg, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Augsburg

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 25.-28.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgch090

doi: 10.3205/14dgch090, urn:nbn:de:0183-14dgch0906

Veröffentlicht: 21. März 2014

© 2014 Geißler et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Paraösophageale Hernien (PEH) können zu schwerwiegenden Komplikationen führen, weswegen die Indikation zur Operation großzügig gestellt werden sollte. Unser Ziel bestand in einer kontinuierlichen Verbesserung der Behandlungsqualität von Patienten mit PEH. Als Parameter dienten Morbidität und Letalität der Eingriffe, postoperative Lebensqualität und Rezidivrate.

Material und Methoden: Von 2003 bis 2013 operierten wir 250 Patienten mit PEH (mittleres Patientenalter 67,1 Jahre, Frauenanteil 67%), darunter 20 Re-Operationen. Während 12% der Operationen unter Notfallbedingungen offen vorgenommen wurden, fanden alle anderen elektiven Eingriffe laparoskopisch statt. Prospektiv wurde die Herniengröße, Beschaffenheit der Zwerchfellschenkel und Länge des intraabdominalen Ösophagus erfaßt und mit klinischen und teilweise radiologischen Verlaufskontrollen korreliert.

Ergebnisse: Die mittlere Verweildauer betrug 26±19 Tage für offene und 5,7±3,0 Tage für laparoskopische Eingriffe. An Komplikationen traten 7 Pleuraverletzungen, eine Milzblutung und zwei transmurale Ösophagusverletzungen auf, die allesamt laparoskopisch beherrscht werden konnten. Ein Patient verstarb im postoperativen Verlauf an einem Apoplex. Der gastrointestinale Lebensqualitätsindex nach Eypasch stieg von präoperativ 108±21 auf postoperativ 119±19 an [Normal 122] und zeigte sich als valider Verlaufsparameter. Der Index sank durchschnittlich auf 112 bei radiologischem und 97,5 bei klinisch manifestem Rezidiv ab. Während klinisch relevante Rezidive selten waren, konnten radiologische Rezidive in einer Untergruppe von 28 Patienten bei 25% beobachtet werden. Patienten mit Rezidiven hatten häufiger einen short-esophagus (78 vs. 11%), eine höhere Rate an schwachen Zwerchfellschenkeln (88,9 vs. 63,2 %) und größere Hiatushernien (9,1 vs. 7,6 cm) als rezidivfreie Patienten. 84 Patienten (40%) gehörten zu diesen Risikogruppen, weswegen wir diesen Kunststoffnetze implantierten, welche komplikationslos mit Fibrinkleber fixiert wurden.

Schlussfolgerung: Die elektive Versorgung auch großer PEH ist laparoskopisch mit geringer Morbidität und Letalität möglich. Bei übergewichtigen Patienten, dem Vorliegen von schwachen Zwerchfellschenkeln, Hiatushernien größer als 8cm und kurzem Ösophagus empfehlen wir eine alloplastische Hiatoplastik. Die Lebensqualität der meist älteren Patienten steigt postoperativ signifikant an und kann im Verlauf als Indikator für Rezidive herangezogen werden.