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131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

25.03. - 28.03.2014, Berlin

Rektumkarzinom des unteren Drittels: Senkung der Rate positiver zirkumferentieller Resektionsränder durch standardisiertes MRT und umfassendes Patientenmanagement: Ergebnisse der MERCURY II Low Rectal Cancer Study

Meeting Abstract

  • Sigmar Stelzner - Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Dresden
  • Joachim Straßburg - Vivantes Klinikum am Friedrichshain, Klinik für Visceralchirurgie, Berlin
  • Nick Battersby - Pelican Cancer Foundation, Pelican, Basingstoke
  • Peter How - Pelican Cancer Foundation, Pelican, Basingstoke
  • Shihab Oliver - Pelican Cancer Foundation, Pelican, Basingstoke
  • Philip Quirke - University of Leeds, Leeds Institute of Molecular Medicine, Leeds
  • Brendan Moran - Pelican Cancer Foundation, Pelican, Basingstoke
  • Gina Brown - Royal Marsden Hospital, Department of Radiology, Surrey

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 25.-28.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgch088

doi: 10.3205/14dgch088, urn:nbn:de:0183-14dgch0885

Veröffentlicht: 21. März 2014

© 2014 Stelzner et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Anhand einer retrospektiven Untersuchung wurde ein MRT Staging System für Rektumkarzinome des unteren Drittels erstellt, welches Tumoren mit einem hohen Risiko für einen positiven zirkumferentiellen Resektionsrand (CRM) identifiziert. Dieses Staging System in Kombination mit der klinischen Beurteilung wurde in einer prospektiven Studie hinsichtlich der Festlegung der chirurgischen Resektionsebene unter dem Aspekt eines möglichen Sphinktererhaltes untersucht. Der primäre Endpunkt der MERCURY II Studie war die Reduktion der Rate positiver CRM.

Material und Methoden: Die Rate an positiven CRM wurde verglichen zwischen einer Untergruppe von 101 Patienten aus der MERCURY I Studie mit Karzinomen des unteren Rektumdrittels und 203 Patienten der MERCURY II Studie. Für alle Patienten aus beiden Studien betrug das mediane Alter 68 Jahre und der Anteil an Frauen 36,8 %. Neben patientenbezogenen Daten wurden das Tumorstadium, die Lokalisation, Angaben zur neoadjuvanten Therapie, Angaben zum operativen Vorgehen und der pathologische Befund dokumentiert.

Ergebnisse: Der mediane Abstand zum Analrand betrug 3,8 cm für die Untergruppe aus der MERCURY I Studie und 4 cm für die Patienten der MERCURY II Studie (p = 0,18). Der CRM war positiv bei 27/101 (26,8 %) Patienten der MERCURY I Untergruppe und 19/203 (9,4 %)Patienten der MERCURY II Studie (p < 0,001). Eine schließmuskelerhaltende Operation wurde bei 31/101 (30,7 %) MERCURY I Patienten und bei 84/203 (41,4%) MERCURY II Patienten (p = 0,79) durchgeführt.

Schlussfolgerung: Die Kombination aus klinischer Beurteilung und MRT Staging System für tiefe Rektumkarzinome erlaubte ein selektives Vorgehen, wobei in mehr als 40 % eine schließmuskelerhaltende Operation durchgeführt werden konnte sowie eine signifikante Reduktion der Rate positiver CRM erreicht wurde.