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131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

25.03. - 28.03.2014, Berlin

Interdisziplinäre Therapie bei perianalem Crohnbefall

Meeting Abstract

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  • Nadia Slavova - Campus Benjamin Franklin, Charite, Chirurgische Klinik I, Berlin
  • Joern Groene - Campus Benjamin Franklin, Charite, Chirurgische Klinik I, Berlin
  • Heinz Buhr - Campus Benjamin Franklin, Charite, Chirurgische Klinik I, Berlin
  • Martin Kreis - Campus Benjamin Franklin, Charite, Chirurgische Klinik I, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 25.-28.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgch087

doi: 10.3205/14dgch087, urn:nbn:de:0183-14dgch0877

Veröffentlicht: 21. März 2014

© 2014 Slavova et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Durch die dynamische Entwicklung neuer medikamentöser Therapie-Konzepte wurde die Indikation zur prolongierten konservativen Therapie erweitert. Beim perianalen Crohn-Befall stehen die Fistelbildung, damit verbundene rezidivierende Abszedierungen, sowie entzündlich bedingte Stenosen im Vordergrund. Ziel der Untersuchung war die Auswirkung der intensivierten immunsuppressiven, medikamentösen Therapie auf dem klinischen Verlauf bei dem perianalen Crohn zu analysieren.

Material und Methoden: Es wurden von 2006 bis 2010 insgesamt 254 Patienten mit einem analen M. Crohn erfasst, bei den aufgrund einer perianalen Abzedierung oder Fistel-Komplikation eine operative Therapie durchgeführt wurde. Erfasst wurde der Umfang der medikamentösen Therapie, die Prozeduren und der klinische Verlauf im Rahmen der poliklinischen Nachsorge, sowie die Notwendigkeit einer intensivierten Immunsuppression und vorübergehender Ileostomie bis hin zu Proktektomie und permanenter Diskontinuität. Die Patienten wurden in Gruppen entsprechend der medikamentösen Therapie unterteilt: a) keine Medikation, b) Kortisontherapie, c) Azathioprin als Einzelmedikation oder in Kombination, sowie d) Biologika ggf. in Kombination.

Ergebnisse: Es zeigte sich über die Jahre eine Zunahme der Patienten mit einer Azathioprin- und Biologika-Therapie und eine Abnahme der Patienten mit alleiniger Kortisontherapie (s. Tabelle 1 [Tab. 1]). 73% der Patienten wurden mehr als einmal operativ versorgt, 43% der Patienten wurden mehr als zweimal operiert. Alle Patienten (15/15) mit schwerem, chronisch-rezidivierenden Verlauf unter anti-TNF-alpha Therapie wurden vorübergehend mit einer Ileostomie . 40% der Patienten wurden bei therapierefraktären Verlauf trotzt der erweiterten Immunsuppression durch eine Proktektomie und permamente Diskontinuität behandelt. 33% der Patienten (5) konnten unter der medikamentösen Therapie stabile Remission und Kontiniutätwiederherstellung erreichen (5/15).

Schlussfolgerung: Die erweiterte therapeutische Möglichkeit in der Behandlung des analen M. Crohns mit Einsatz intensivierter Immunsupressiva und Biologika kann den komplizierten chronisch-progressiven Verlauf günstig beeinflussen. Dennoch ist bei einem therapierefraktären Verlauf unter maximaler medikamentöser Therapie häufig die Proktektomie und permanente Diskontinuitaet die Therapie der Wahl.