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131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

25.03. - 28.03.2014, Berlin

Relevante Qualitätstreiber mit multivariat signifikantem Einfluss auf das Überleben nach primärer Lebertransplantation während der letzten 30 Jahre

Meeting Abstract

  • Sophia Volz - Medizinisches Hochschule Hannover, Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Hannover
  • Alexander Kaltenborn - Medizinisches Hochschule Hannover, Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Hannover
  • Frank Lehner - Medizinisches Hochschule Hannover, Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Hannover
  • Michael P. Manns - Medizinisches Hochschule Hannover, Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie, Hannover
  • Roland Schmidt - Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Allgemein-, Visceral und Thoraxchirurgie, Ulm
  • Elmar Jäckel - Medizinisches Hochschule Hannover, Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie, Hannover
  • Jürgen Klempnauer - Medizinisches Hochschule Hannover, Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Hannover
  • Harald Schrem - Medizinisches Hochschule Hannover, Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Hannover

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 25.-28.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgch081

doi: 10.3205/14dgch081, urn:nbn:de:0183-14dgch0817

Veröffentlicht: 21. März 2014

© 2014 Volz et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: 30 Jahre nachdem die Lebertransplantation auf einer internationalen Konsensuskonferenz in Washington zum Routineverfahren der Behandlung von Lebererkrankungen im Endstadium erklärt wurde haben wir die relevanten Qualitätstreiber in Hannover identifiziert.

Material und Methoden: Analyse von 1747 konsekutive primäre Lebertransplantationen bei Erwachsenen, die an der MHH zwischen dem 01.01.1983 und dem 31.12.2012 durchgeführt wurden. Ausschlusskriterien: kombinierte Transplantationen (n=113), pädiatrische Transplantationen (Alter < 18 Jahre, n=658), Retransplantationen (n=480) und Transplantationen nach Lebendspende (n=125). Relevante Einflussfaktoren wurden uni- und multivariat mit der binären logistischen Regression und der Cox Regression untersucht. Die CUSUM-Analyse mit der durchschnittlichen Dreimonatsmortalität über den gesamten Zeitraum als Benchmark (19.9%) wurde zur Einteilung der vier Epochen in 30 Jahren verwendet.

Ergebnisse: Einen unabhängigen signifikanten Einfluss auf die Dreimonatsmortalität nach Transplantation hatten: Epoche (p<0,001), Notwendigkeit einer operativen Revision (p<0,001), Empfängeralter (p=0,022), kalte Ischämizeit (p=0,004) und aortale Anastomose (p<0,001) (multivariate binäre logistische Regression). Signifikante unabhängige Faktoren für das Langzeitüberleben waren: Zahl der operativen Revisionen (p<0,001), Empfängeralter bei Transplantation (p<0.001), Geschlecht (0,019), aortale Anastomose (p=0,044), simultane Splenektomie (p=0,007), nachfolgende Retransplantation (p<0,001), Transplantation bei hepatozellulärem Karzinom (p=0,002) oder primär sklerosierender Cholangitis (p<0,001) (multivariate Cox Regression). Die Einführung der MELD-Allokation am 01.01.2007 führte zu einer Verschlechterung der Ergebnisse in der CUSUM-Analyse, die dort einen epochalen Wechsel detektierte, der einen unabhängigen signifikanten Einfluss auf das langfristige Überleben hatte (p<0,001, multivariate Cox Regression).

Schlussfolgerung: Die aktuelle MELD-Allokation von Spenderlebern benötigt ein methodisches Korrektiv, um international vergleichbare Ergebnisse nach Transplantation ermöglichen zu können.