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131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

25.03. - 28.03.2014, Berlin

Evaluation des Einflusses eines octenidinhaltigen Hydrogels auf die postoperative Wundheilung und Narbenbildung nach Abdominoplastik

Meeting Abstract

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  • Johannes Matiasek - Wilhelminenspital der Stadt Wien, Abteilung für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, Wien
  • Christoph Grill - Wilhelminenspital der Stadt Wien, Abteilung für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, Wien
  • Rupert Koller - Wilhelminenspital der Stadt Wien, Abteilung für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, Wien

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 25.-28.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgch057

doi: 10.3205/14dgch057, urn:nbn:de:0183-14dgch0572

Veröffentlicht: 21. März 2014

© 2014 Matiasek et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Der Wirkstoff Octenidin kommt in der chirurgischen Klinik in Form eines weit verbreiteten Antiseptikums mit einem besonders guten Biokompatibilitätsindex zum Einsatz. Ein positiver Einfluss auf die Wundheilung wurde bereits in einigen Studien gezeigt, andererseits gibt es Hinweise, dass die feuchte Wundtherapie positive Auswirkungen auf die Narbenqualität haben könnte. Ziel dieser Studie ist es herauszufinden, ob durch die direkt postoperative Anwendung eines octenidinhaltigen Hydrogels nach Abdominoplastik die Anzahl der Wundheilungsstörungen reduziert und die Narbenbildung positiv beeinflusst werden kann.

Material und Methoden: Zwischen Mai und August 2013 wurden insgesamt 30 Patienten (m=5, f=25), die sich auf Grund einer medizinischen Indikation einer Abdominoplastik an unserer Abteilung unterzogen, in diese prospektiv, randomisiert kontrollierte Interventionsstudie eingeschlossen. Jeder Patient erhielt unmittelbar postoperativ sowohl den Verband der Studiengruppe (octenilin® Wundgel), sowie den Verband der Kontrollgruppe (trockener Verband mittels Omnistrip®). Evaluiert wurden zum einen die Wundheilung bis zur vollständigen Abheilung, zum anderen die Narbenbildung nach zwei Wochen und 3 Monaten. Mikrobiologische Abstriche wurden im Rahmen des ersten Verbandwechsels entnommen. Die Narbenevaluation erfolgte durch Messungen der Hautelastizität, des Fettgehalts an der Hautoberfläche, des transepidermalen Wasserverlusts, der Hautfeuchte, des Erythemwertes, sowie des Pigmentierungsgrades mittels Spezialsonden. Zusätzlich wurden die Narben mittels Vancouver Scar Scale beurteilt.

Ergebnisse: Wundheilungsstörungen traten bei 1 Patienten in der Studiengruppe (octenidinhaltiges Hydrogel) und bei 5 Patienten in der Kontrollgruppe (Omnistrip®) auf. In den mikrobiologischen Abstrichen zeigte sich in der Studiengruppe eine signifikant geringere Keimbelastung, als in der Kontrollgruppe. Die Narbenevaluation am Tag 90 ergab eine signifikant höhere Hautelastizität und signifikant geringeren transepidermalen Wasserverlust in der Studiengruppe. Fettgehalt an der Hautoberfläche und Hautfeuchte zeigten ebenso höhere Werte in der Studiengruppe. Die Auswertung des Vancouver Scar Scale (VSS) zeigte an Tag 90 eine durchschnittlich bessere Narbenbildung im Bereich der Studiengruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe.

Schlussfolgerung: Durch die unmittelbar postoperative Anwendung des octenidinhaltigen Hydrogels nach Abdominoplastik traten signifikant weniger Wundheilungsstörungen auf und es zeigte sich eine verbesserte Narbenbildung im direkten intraindividuellen Vergleich zur Standardtherapie mit Omnistrip®.