gms | German Medical Science

131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

25.03. - 28.03.2014, Berlin

Ist der Einsatz von freien Lappenplastiken (ALT- und Gracilislappen) zur Deckung von Sternaldefekten sinnvoll?

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • Cord Corterier - Klinikum Ernst von Bergmann, Klinik für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Mikrochirurgie, Handchirurgie, Potsdam
  • Mehran Dadras - Klinikum Ernst von Bergmann, Klinik für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Mikrochirurgie, Handchirurgie, Potsdam
  • Mojtaba Ghods - Klinikum Ernst von Bergmann, Klinik für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Mikrochirurgie, Handchirurgie, Potsdam

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 25.-28.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgch040

doi: 10.3205/14dgch040, urn:nbn:de:0183-14dgch0404

Veröffentlicht: 21. März 2014

© 2014 Corterier et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung: Zur Deckung von Sternaldefekten werden meist lokale (z.B. M. Pectoralis Lappen) oder gestielte Fernlappenplastiken (z.B. M. Latissimus Dorsi Lappen) verwendet. Die Indikation für den freien Gewebetransfer wird aufgrund der Komorbidität der Patienten zurückhaltend gestellt. Da die Hebedefektmorbidität der gestielten Verfahren in vielen Fällen ebenfalls nicht unerheblich ist, setzten wir in ausgesuchten Fällen freie Lappenplastiken zur Defektdeckung ein.

Material und Methoden: Von April 2010 bis Juli 2013 wurden an unserer Klinik bei 8 Patienten freie Lappenplastiken zur Deckung von Sternaldefekten eingesetzt.

In drei Fällen verwendeten wir eine ALT-Lappenplastik zur Deckung von oberflächlichen Defekten. In fünf Fällen rekonstruierten wir tiefe Defekte mit der Kombination aus Gracilis- und ALT-Lappenplastik.

Ergebnisse: Von den alleinigen ALT-Lappenplastiken heilten alle drei Lappen primär, bei der Kombination aus ALT- und Gracilislappen überlebten die Alt-Lappen in allen Fällen, in zwei Fällen kam es zur Teilnekrose des Gracilislappens. Bei zwei Patienten traten Wundheilungsstörungen an der Entnahmestelle auf. Die Sternaldefekte konnten bei allen Patienten vollständig gedeckt werden.

Schlussfolgerung: Zusammenfassend bietet die freie Lappenplastik aus unserer Sicht bei ausgesuchtem Patientengut eine gute Alternative zu den gestielten und lokalen Verfahren. Insbesondere mit der Kombination aus Gracilis und ALT ist es möglich, Defekte aufzufüllen und gleichzeitig einen spannungsfreien Hautverschluss zu erreichen. Die Kombination der beiden Lappen bietet zusätzlich die Möglichkeit, eine gewisse Verschiebeschicht im Rahmen der Atemmechanik zu erhalten.

Die Hebedefektmorbidität hierbei ist aus unserer Sicht geringer als bei den konkurrierenden Verfahren. Die Indikation ist jedoch weiterhin streng zu stellen.