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131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

25.03. - 28.03.2014, Berlin

Operative Therapie von kryptoglandulären transsphinktären Analfisteln mit dem Over-the-scope clip (OTSC) System

Meeting Abstract

  • Sebastian Dango - Universitätsmedizin Göttingen, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Göttingen
  • Filimon Antonakis - Rotes-Kreuz-Krankenhaus Kassel, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Kassel
  • Dirk Schrader - Rotes-Kreuz-Krankenhaus Kassel, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Kassel
  • Michael Ghadimi - Universitätsmedizin Göttingen, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Göttingen
  • Rudolf Hesterberg - Rotes-Kreuz-Krankenhaus Kassel, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Kassel

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 25.-28.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgch032

doi: 10.3205/14dgch032, urn:nbn:de:0183-14dgch0328

Veröffentlicht: 21. März 2014

© 2014 Dango et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die transsphinktäre Analfistel stellt ein komplexes Krankheitsbild dar. Die chirurgische Therapie ist of frustran und langwierig. Das höchste Ziel der Fistelchirurgie ist die rezidivfreie Therapie unter Kontinenzerhalt. Das Ziel dieser Arbeit war die Evaluation der Heilung und Inkontinenzrate nach operativer Behandlung von transsphinktären Analfisteln mit dem over-the-scope Clip (OTSC) in einer Nachsorgestudie.

Material und Methoden: Von allen Patienten mit einer Analfistel, die in unserer Klinik zwischen Januar 2012 und März 2013 operiert wurden, wurde mittels regelmäßigen Nachsorgeuntersuchungen der weitere Verlauf eruiert. Patienten mit einem Fistelsystem auf dem Boden einer Hidradenitis suppurativa oder eines Morbus Crohn wurden ausgeschlossen. Standardisiert erfasst wurden unter anderem Fistelheilung, Reoperationserfordernis und Kontinenzleistung.

Ergebnisse: Es wurden 44 Patienten an einer Analfistel operiert, 14 Patienten wurden mit einem OTSC-Clip versorgt. Zwei Patienten waren an einem M. Crohn erkrankt und wurden für die weitere Datenverarbeitung ausgeschlossen. Die restlichen 12 Patienten (10 ♂, 2 ♀) mit einem durchschnittlichen Alter von 52 Jahren (21-77 Jahre) wurden in der Studie aufgenommen. Eine Patientin hatte eine anovaginale Fistel als besondere Form der transsphinktären Fistel. Die mittlere Beobachtungszeit nach der definitiven Fisteltherapie mit dem OTSC-Clip betrug im Median 6 Monaten (2-12 Monate). Eine ausgebliebene Heilung mit Nachweis einer noch aktiven sezernierenden Fistel wurde bei 42% (n=5) der Patienten nach einer Zeit von 16 Wochen im Median (10-32 Wochen) beobachtet. Der Clip wurde bei allen 7 verheilten Patienten nach 19 Wochen (8-50 Wochen) im Schnitt entfernt. Präoperativ und am Zeitpunkt der Nachuntersuchung waren alle Patienten vollständig kontinent sowohl für Flatulenz als auch für flüssigen und festen Stuhl.

Schlussfolgerung: Die transsphinktären Fisteln sind durch den komplexen Fistelverlauf und die drohende Kontinenzstörung schwierig in ihrer Behandlung. Die Therapieoptionen sind limitiert. Mit dem OTSC Clip ließen sich mehr als die Hälfte der transsphinktären Analfisteln in der hier vorgestellten Studie erfolgreich behandeln. Die Therapie mittels OTSC ist ein sicheres Verfahren unter Erhalt der Kontinenz. Randomisierte prospektive Studien mit größeren Fallzahlen und längere Beobachtungszeit sind zur genaueren Untersuchung nötig.