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131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

25.03. - 28.03.2014, Berlin

Perkutane endoskopische Gastrostomie (PEG): “Pull”- versus “Push”-Technik

Meeting Abstract

  • Veronika Kalcher - KH Barmherzige Schwestern, Abt. für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Linz
  • Oliver Owen Koch - KH Barmherzige Schwestern, Abt. für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Linz
  • Lisa Manzenreiter - KH Barmherzige Schwestern, Abt. für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Linz
  • Ruzica-Rosalia Luketina - KH Barmherzige Schwestern, Abt. für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Linz
  • Klaus Emmanuel - KH Barmherzige Schwestern, Abt. für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Linz

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 25.-28.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgch030

doi: 10.3205/14dgch030, urn:nbn:de:0183-14dgch0304

Veröffentlicht: 21. März 2014

© 2014 Kalcher et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Anlage einer perkutanen endoskopischen Gastrostomie (PEG) kann entweder als Fadendurchzugmethode („Pull-Technik“), in Seldinger-Technik („Push-Technik“) oder als Direktpunktion durchgeführt werden. In der klinischen Praxis wird die Fadendurchzugsmethode oft bevorzugt. Ziel dieser Studie war es, das Outcome von Pull-PEG mit der Push-PEG zu vergleichen.

Material und Methoden: Daten aller im Zeitraum zwischen 2009-2012 an unserer Abteilung angelegten Fadendurchzugs- und Push-PEGs wurden retrospektiv analysiert. Es wurden die demographischen Patientendaten, Indikation zur Anlage, Begleiterkrankungen und periinterventionelle Chemo- und/oder Radiotherapie (10 Tage vor oder nach PEG-Legung) erhoben. Die Komplikationen wurden anhand der Clavien-Dindo Klassifikation eingeteilt. Das Outcome der beiden Methoden wurde analysiert und miteinander verglichen. Als statistisch signifikant wurde ein p<0.05 festgelegt.

Ergebnisse: Insgesamt wurden 231 perkutane endoskopische Gastrostomien bei 67 (29%) Frauen und 164 (71%) Männern im Alter von 24-94 Jahren (Durchschnitt: 64,7). durchgeführt. Davon waren 131 (56,7%) Fadendurchzugs-PEGs und 100 (43,3%) Push-PEGs. Die Indikation war in 213/231 (92,2%) die Notwendigkeit der enteralen Ernährung. 165/231 (71,4%) litten an einer onkologischen Erkrankung. 81/231 (35,1%) und 94/231 (40,6%) Patienten erhielten periinterventionell eine Radio- und/oder Chemotherapie. Insgesamt kam es in 61/231 (26,4%) der Fälle zu Komplikationen, von denen 52/61 (85,2%) als Komplikationen Grad 1 nach Clavien-Dindo klassifiziert wurden. Eine Sondendislokation wurde in 17/231 (7,4%) Fällen dokumentiert, wobei sich ein signifikanter Unterschied zugunsten Push-PEG zeigt (p=0,018). Zu einer Okklusion der PEG kam es signifikant öfter bei der Fadendurchzugs-PEG (p=0,001). Die Art der PEG-Sonde hat keinen statistisch signifikanten Unterschied auf die Komplikationsrate.

Schlussfolgerung: Beide PEG-Techniken sind sicher und gut praktizierbar. Sondendislokationen treten im Vergleich zur Fadendurchzugs-PEG bei der Push-PEG seltener auf, Okklusionen sind hingegen häufiger bei der Push-PEG zu beobachten. Ansonsten konnten keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Methoden festgestellt werden. Es ist in jedem Fall individuell eine Entscheidung zu treffen, welche PEG-Sonde für den jeweiligen Patienten indiziert ist.