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131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

25.03. - 28.03.2014, Berlin

Objektivität, Validität und Reliabilität der intraoperativen Pankreashärtemessung mittels sterilisierbarem Durometer

Meeting Abstract

  • Orlin Belyaev - St. Josef Hospital, Chirurgische Klinik, Bochum
  • Torsten Herzog - St. Josef Hospital, Chirurgische Klinik, Bochum
  • Johanna Munding - Ruhr-Universität Bochum, Institut für Pathologie, Bochum
  • Ansgar Chromik - St. Josef Hospital, Chirurgische Klinik, Bochum
  • Andrea Tannapfel - Ruhr-Universität Bochum, Institut für Pathologie, Bochum
  • Waldemar Uhl - St. Josef Hospital, Chirurgische Klinik, Bochum

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 25.-28.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgch023

doi: 10.3205/14dgch023, urn:nbn:de:0183-14dgch0234

Veröffentlicht: 21. März 2014

© 2014 Belyaev et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Zur Vorbeugung und Therapie einer Pankreasfistel liefert die objektive Pankreashärtemessung mittels eines Shore Durometers wertvolle quantitative Daten im Rahmen von klinischen Studien. Bis dato sind aber aufgrund technischer Einschränkungen der Messmethodik keine intraoperativen Daten über in vivo gemessene Pankreashärte berichtet worden. Das Ziel dieser Studie war es die Objektivität, Validität und Reliabilität eines neu entwickelten intraoperativen Durometers zu prüfen.

Material und Methoden: Die Pankreashärte wurde intraoperativ in vivo bei 40 Patienten mit Pankreasresektionen (30 Pankreaskopfresektionen und 10 totale Pankreatektomien) mittels eines sterilisierbaren Shore-Durometers PHPSO-C0609 in Shore-Einheiten (SU) an einer 0-100 SU Skala durch drei verschiedene Chirurgen gemessen (Abbildung 1 [Abb. 1]). Die Messwerte wurden mit den Ergebnissen der konventionellen Durometerie mittels eines nicht-sterilisierbaren Geräts HPS0 ex vivo am Resektat als Goldstandard verglichen. Die Pankreashärte wurde subjektiv vom Operateur eingeschätzt und die Reißfestigkeit des Pankreasgewebes mittels eines Dynamometers quantifiziert. Basierend auf Fettgehalt, Fibrosegrad, Gangdurchmesser und Zeichen einer chronischen Pankreatitis wurde für jedes Pankreas ein histologischer Score kalkuliert.

Ergebnisse: Das sterilisierbare Gerät kostete ca. 1200 Euro, kann aber praktisch unbegrenzt und schnell resterilisert werden. Die Vorbereitung der Messungen mit dem Durometer am OP-Tisch dauerte ca. 1 Minute und jede einzelne Messung ca. 5 Sekunden, sodass auch mehrere Messsungen zu keiner signifikanten Verlängerung der OP-Dauer des Pankreaseingriffs (340±75 Min) führten. Die intraoperativ gemessenen Werte der Pankreashärte waren unabhängig vom messenden Chirurgen und zeigten sich als hoch reproduzierbar (Intraklassen Korrelationskoeffizient 0,80-0,91). Sie korrelierten hervorragend mit den konventionellen durometrischen Ergebnissen (r=0,9882, p<0,001), der Reißfestigkeit des Gewebes (r=0,91, p<0,01) und dem Histoscore am Resektionsrand (r=0,85, p<0,01).

Schlussfolgerung: Die intraoperative Shore-Durometrie mit dem sterilisierbaren Gerät ist schnell, einfach, günstig und exakt. Sie zeigte sich als valide und zuverlässige Methode zur objektiven intraoperativen Evaluation der Pankreaskonsistenz und kann zu Forschungs- und Lehrzwecken im Bereich der Pankreaschirurgie eingesetzt werden.