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131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

25.03. - 28.03.2014, Berlin

Antibiotikaprophylaxe bei Lipofilling

Meeting Abstract

  • Isabel Edusei - Helios Klinikum Emil von Behring, Klinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie, Handchirurgie, Berlin
  • Annett Kleinschmidt - Helios Klinikum Emil von Behring, Klinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie, Handchirurgie, Berlin
  • Uwe von Fritschen - Helios Klinikum Emil von Behring, Klinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie, Handchirurgie, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 25.-28.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgch007

doi: 10.3205/14dgch007, urn:nbn:de:0183-14dgch0077

Veröffentlicht: 21. März 2014

© 2014 Edusei et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Infektionen gehören bei den meisten chirurgischen Eingriffen zu den Hauptkomplikationen. Für Eigenfetttransplantationen liegen aktuell keine standardisierten Empfehlungen zur perioperativen Antibiose vor.

Aus diesem Grund führten wir eine retro- und eine prospektive Kohortenstudie durch.

Material und Methoden: Im Beobachtungszeitraum 08/2011 bis 07/2013 (n=24 Monate) transplantierten wir bei insgesamt 248 Eigenfett. Alle Patienten erhielten eine Single Shot Antibiose mit Cefuroxim 500 mg i.v.

In der 1. Auswertungsphase 08/2011 bis 07/2012 (Gruppe 1) wurden die insgesamt 115 Lipofillings zusätzlich mit einer postoperativen Antibiotikagabe von Cefuroxim 500 mg 1-0-1, einem Cephalosporin der 2. Generation, 5 Tage peroral versorgt.

In der 2. Anschlussphase von 08/2012 bis 07/2013 (Gruppe 2) fanden 133 Lipofillings ohne die postoperative Gabe eines Antibiotikums statt.

Die Indikationen waren sowohl rekonstruktiv als auch ästhetisch. Spenderregionen stellten in der Regel der Rumpf und die unteren Extremitäten dar, Empfängerregionen waren bei den wiederherstellenden Eingriffen überwiegend die Brust und bei den ästhetischen Eingriffen das Gesicht. Beide Patientengruppen waren in Bezug auf oben genannte Kriterien, Alters- und Geschlechtsverteilung vergleichbar.

Die Oberflächendesinfektion wurde durchgeführt mit 2-Propanol 63g,

Benzalkoniumchlorid 0,025g. Wir benutzten Coleman- und Tulip-Instrumentarien und setzten das Bodyjet-System ein. Infiltriert wurde eine modifizierte Ihlous´sche Tumszenzlösung ohne die Zugabe eines Lokalanästhetikums.

Ergebnisse: In der Patientengruppe 1 (Beobachtungszeitraum 2011/2012, postoperative Antibiose) traten keine Infektionen auf.

In der Patientengruppe 1 (Beobachtungszeitraum 2012/2013, keine postoperative Antibiose) traten 3 Infektionen (2%) mit konsekutiv subtotalem Verlust des injizierten Fettgewebes auf.

Schlussfolgerung: Die postoperative Antibiotikagabe hat keinen signifikanten Einfluss auf die Entstehung einer Infektion bei einer Eigenfetttransplantation.

Im Rahmen eines Präventionsmanagements von postoperativen Infektionen sehen wir eine atraumatische Technik und die Vermeidung von Kontamination als essentiell an. Die von der Mehrzahl der Operateure durchgeführte Single Shot Antibiose wird von uns zur Minimierung von Kontaminationseffekten über die Hautflora vertreten.