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131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

25.03. - 28.03.2014, Berlin

Vergleich des Clavien-Dindo Score (CDS) mit dem Accordion Severity Grading System (ASGS) am Modell der Ösophagektomie

Meeting Abstract

  • Marc Bludau - Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Uniklinik Köln, Köln
  • Arnulf H. Hölscher - Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Uniklinik Köln, Köln
  • Elfriede Bollschweiler - Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Uniklinik Köln, Köln
  • Jessica M Leers - Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Uniklinik Köln, Köln
  • Christian Gutschow - Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Uniklinik Köln, Köln
  • Sebastian Brinkmann - Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Uniklinik Köln, Köln
  • Christoph Tobias Heinrich Baltin - Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Uniklinik Köln, Köln
  • Wolfgang Schröder - Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Uniklinik Köln, Köln

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 25.-28.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgch002

doi: 10.3205/14dgch002, urn:nbn:de:0183-14dgch0028

Veröffentlicht: 21. März 2014

© 2014 Bludau et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Komplikationen nach Ösophagektomie haben eine besondere Bedeutung für die Prognose des Patienten, die zusätzlich entstehenden Kosten und das weitere Management. Für die Klassifikation dieser Komplikation stehen der Clavien-Dindo Score (CDS) und das Accordion Severity Grading System (ASGS) zur Verfügung.

Ziel der hier vorgestellten Analyse ist ein Vergleich der beiden Scoringsysteme für postoperative Komplikationen nach transthorakaler Ösophagektomie.

Material und Methoden: Im Zeitraum vom 1. Januar bis 28. August 2013 wurden 99 Patienten prospektiv untersucht. Bei allen Patienten wurde eine transthorakale Ösophagektomie mit Rekonstruktion durch Magenhochzug (Ivor-Lewis-OP) durchgeführt. In der prospektiven Dokumentation wurden alle aufgetretenen Komplikationen nach Art und Behandlung erfasst. Diese wurden anhand der beiden vorliegenden Scoring Systeme simultan qualifiziert. Bei Vorliegen mehrerer Komplikationen wurde jeweils die schwerste Komplikation zur Einordnung in das Scoringsystem verwandt. Zusätzlich wurde die Krankenhausliegedauer (KHLD) ermittelt und mit den Scoring-Systemen korreliert.

Ergebnisse: Im Clavien-Dindo Score zeigte sich folgende Verteilung:

Grad 0 n=40 Median-KHLD=14 d
Grad I n=14 Median-KHLD=14 d
Grad II n=7 Median-KHLD=16 d
Grad IIIa n=25 Median-KHLD=16 d
Grad IIIb n=9 Median-KHLD=27 d
Grad IV n=3 Median-KHLD=45 d
Grad V n=1 Median-KHLD= 70 d.

Accordion Severity Grading System

Grad 0 n=41 Median-KHLD=14 d
Grad I n=6 Median-KHLD=14 d
Grad IIa n=16 Median-KHLD=15,5 d
Grad IIb n=33 Median-KHLD=19 d
Grad III n=2 Median-KHLD=68,5 d
Grad IV n=1 Median-KHLD=70 d

Bereits in der tabellarischen Form ist eine homogenere Verteilung auf die unterschiedlichen Komplikationsgrade im Clavien-Dindo Score erkennbar. In der graphischen Auftragung ist dieser Trend ebenfalls dargestellt (Abbildung 1 [Abb. 1]). Eine Differenzierung zwischen den Graden 0 bis IIa wird durch den ASGS nicht abgebildet. Im Gegensatz dazu kann der CDS eine kontinuierliche Zunahme der KHLD über die zunehmenden Komplikationsgrade darstellen.

Schlussfolgerung: Mit beiden Scoring-Systemen lassen sich Komplikationen nach Ösophagektomie klassifizieren. Dabei hat der Clavien-Dindo-Score eine deutliche bessere Vorhersagekraft in Bezug auf die Krankenhausliegedauer im Vergleich zum Accordion Severity Grading System.