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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Kombinierter Split ALT/TFL Lappen zur Deckung großer Defekte im Thoraxbereich

Meeting Abstract

  • Michael Pelzer - Ethianum Klinik Heidelberg, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Heidelberg
  • Matthias Reichenberger - Ethianum Klinik Heidelberg, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Heidelberg
  • Günter Germann - Ethianum Klinik Heidelberg, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Heidelberg
  • Christoph Czermak - Ethianum Klinik Heidelberg, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Heidelberg

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch906

doi: 10.3205/13dgch906, urn:nbn:de:0183-13dgch9065

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Pelzer et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Bei ausgedehneten Tumoren der vorderen Brustwand ist häufig eine Thoraxwandteilresektion mit Rekonstruktion durch ein synthetisches Netz mit simultaner plastischen Deckung erforderlich. Je nach Lokalisation und Ausdehnung erfolgt dies in der Regel durch einen gestielten Latissimus dorsi, oder durch einen gestielten VRAM/TRAM Lappen. Bei besonders großen Defekten steht mit dem kombinierten Split ALT/TFL Lappen eine neue Technik zur Defektdeckung zur Verfügung.

Material und Methoden: Bei 4 Patienten war nach Resektion eines Tumors im Thoraxbereich eine Defektdeckung notwendig. In einem Fall handelte es sich um ein pleomorphes Sarkom, in einem Fall um ein primäres Schilddrüsenkarzinom und in zwei Fällen um ein exulzerierendes Mammakarzinom. Während die Resektion des Tumors durch den Thoraxchirurgen erfolgte, konnte bereits mit der Präparation der Lappen begonnen werden. Die Defektgröße betrug durchschnittlich 656,25 cm2. In 3 Fällen erfolgte die Defektdeckung durch einen kombinierten Split ALT/TFL Lappen, in einem Fall sogar doppelseitig.

Ergebnisse: Alle Lappenplastiken heilten komplett ein und die Defektdeckung war erfolgreich. Bei der Patientin mit Angiosarkom war aufgrund der Größe des Defektes die Transplantation des ALT/TFL Lappens von beiden Seiten notwendig (Ca. 37x30 cm). Der Verschluß der Hebestelle erfolgte primär wobei 3 von 5 Hebestellen zusätzlich ein Spalthauttransplantat benötigten. Als Anschlußgefäße dienten in 3 Fällen die Mammaria interna Gefäße und in einem Fall die Subclaviagefäße. Bei der Patientin mit der doppelseitigen Rekonstruktion wurde ein Saphena Interponat als Y-Interponat eingesetzt, an das beide Doppellappen angeschlossen wurden.

Schlussfolgerung: Mit dem freien kombinierten Split ALT/TFL Lappen steht jetzt ein weiterer Lappen zur Verfügung, mit dem auch große dreidimensionale Defekte gedeckt werden können. Da die Hebestelle weit genug vom Defekt entfernt ist, kann die Operation parallel mit 2 Teams erfolgen und hierdurch enorm Zeit eingespart werden. Die Indikation für diesen kombinierten Lappen sind Defekte mit einer großen Breite und Länge, die durch einen Lappen allein (gestielt oder frei) nicht zu decken sind.