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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Einfluss von Patientenalter und Schwangerschaft auf die Entstehung einer revisionsbedürftigen Kapselkontraktur nach ästhetischer Mammaaugmentation

Meeting Abstract

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  • Philip Zeplin - Universitätsklinikum Leipzig, Abteilung für Plastische, Ästhetische und spezielle Handchirurgie, Leipzig

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch895

doi: 10.3205/13dgch895, urn:nbn:de:0183-13dgch8954

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Zeplin.
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Gliederung

Text

Einleitung: Zu den häufigsten revisionsbedürftigen Komplikationen nach einer ästhetischen Mammaaugmentation zählt die Kapselfibrose. Zahlreiche Risikofaktoren werden kontrovers diskutiert. Für das Patientenalter konnte bisher kein Einfluss auf das Gesamtrisiko nachgewiesen werden. Eine postoperative Schwangerschaft scheint jedoch das Risiko zu erhöhen. Dennoch fehlen bislang zuverlässige Angaben darüber, ob in den Fällen, in denen eine Kapselfibrose auftritt und revisionsbedürftig wird, ein Zusammenhang zwischen einer postoperativen Schwangerschaft oder dem Patientenalter besteht.

Material und Methoden: In einer retrospektiven Studie wurden 48 Fälle erfasst, bei denen nach ästhetischer Mammaaugmentation aufgrund einer Kapselfibrose (Baker ≥°III) eine operative Revision durchgeführt wurde. Dazu wurde jeweils das Alter zum Zeitpunkt der Operation in Relation zum Alter zum Zeitpunkt der Revision und somit der Implantat-Liegedauer gesetzt und statistisch analysiert. Die Korrelation zwischen Alter und Implantat-Liegedauer wurde anhand des Spearmans Korrelationskoeffizienten ermittelt. Um eine statistische Analyse durchführen zu können, wurden die Patientinnen in Altersgruppen eingeteilt und verglichen. In den Fällen, in denen es nach der Mammaaugmentation zu einer Schwangerschaft kam, erfolgte ein gesonderter Vergleich mit den Patientinnen selben Alters ohne stattgehabte Schwangerschaft.

Ergebnisse: Das Durchschnittsalter der Patientinnen betrug bei der ersten OP 34,16 Jahre bzw. 49,8 Jahre zum Zeitpunkt der Revision. Die revisionsbedürftige Kapselfibrose trat unabhängig vom Alter nach 15,6a auf. Der Vergleich der Altersgruppen <40a vs. >40a ergab eine statistische Signifikanz. Patientinnen >40 Jahre unterzogen im Median bereits nach 5,5 Jahren einer Revision, Patientinnen <40 Jahren jedoch erst nach 16 Jahren. Die Patientinnen, die schwanger wurden, wiesen gegenüber ihren Altersgenossinnen eine verkürzte Gesamtimplantationszeit bis zum Auftreten einer Kapselfibrose auf.

Schlussfolgerung: Es bleibt zu klären, ob und inwieweit biogerontologische Ursachen für das beobachtete Phänomen bestehen oder individuelle und kollektive Orientierungsformen und Handlungsrationalitäten die Entscheidung der Patientinnen oder Chirurgen zur operativen Revision beeinflussen. Dennoch möchten wir aufgrund unserer Beobachtungen die Empfehlung aussprechen, Patientinnen über eine mögliche Altersabhängigkeit bei der Zeitspanne bis zur Entstehung einer Kapselkontraktur zu informieren.