gms | German Medical Science

130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Möglichkeiten der Reduktion der Kapselfibrose durch Polyurethanimplantate – eine tierexperimentelle Studie

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • Philipp Alexander Bergmann - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Plastische Chirurgie, Handchirurgie, Intensiveinheit für Schwerbrandverletzte, Lübeck

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch890

doi: 10.3205/13dgch890, urn:nbn:de:0183-13dgch8908

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Bergmann.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung: Die Kapselfibrose nach Implantation von Silikonimplantaten ist weiterhin eine sehr häufig beobachtete Komplikation. Polyurethanimplantate zeigen in klinischen Studien bereits einen deutlichen Vorteil in Bezug auf die Ausbildung einer Kapselfibrose, jedoch werden sie weiterhin kontrovers diskutiert. In einer tierexperimentellen Studie wird der Einfluss dieses Materials auf die Bildung der periprothetischen Kapsel standardisiert untersucht.

Material und Methoden: Es wurden 40 Mini-Implantate (20 texturierte Silikongel Implantate (Gruppe A) und 20 Polyurethan-beschichtete Silikongel Implantate (Gruppe B) in das Dorsum von weiblichen Wistar Ratten implantiert. Die entstandenen Kapseln wurden nach 60 Tagen explantiert und histologisch sowie immunhistochemisch aufgearbeitet und doppeltblind untersucht.

Ergebnisse: Die Oberfläche der Silikonimplantate ist ein entscheidender Einflussfaktor für entstehende Kapselarchitektur. Makroskopisch konnte in Gruppe A eine vollständige Kapsel separiert werden. Polyurethanimplantate wachsen vollständig in das umgebene Gewebe ein. Histologisch zeigen Polyurethanimplantate bei ausgedehnterer Kapseldicke, eine signifikant geringere Ausprägung der parallelen Myofibrillen innerhalb der Kapsel. Die Kapseln um Polyurethanimplantate zeigen eine deutlich vermehrte Infiltration von inflammatorischen Zellen.

Schlussfolgerung: Die vorgelegte Studie demonstriert, dass durch Modifikation der Implantatoberfläche eine Beeinflussung der Kapselarchitektur erreicht werden kann. Polyurethanimplantate zeigen eine deutliche höhere Gewebeintegrität bei erhöhter zellulärer Infiltration der Kapsel. Möglicherweise erklärt sich dadurch die auch klinisch nachgewiesene geringere Kapselfibroserate.