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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Azelluläre Dermalmatrix als Prophylaxe einer Kapselkontraktur bei der Implantation von Silikonprothesen? Experimentelle Untersuchungen an der Ratte

Meeting Abstract

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  • Marweh Schmitz - Plastisch und Handchirurgische Klinik, Uniklinik Erlangen, Erlangen
  • Martin Bertram - Plastisch und Handchirurgische Klinik, Uniklinik Erlangen, Erlangen
  • Ulrich Kneser - Plastisch und Handchirurgische Klinik, Uniklinik Erlangen, Ludwigshafen
  • Raymund E. Horch - Plastisch und Handchirurgische Klinik, Uniklinik Erlangen, Erlangen

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch887

doi: 10.3205/13dgch887, urn:nbn:de:0183-13dgch8872

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Schmitz et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Kapselkontraktur stellt bis dato ein ungelöstes Problem nach Silikonprothesenimplantation, auch im Rahmen von Brustrekonstruktionen, dar. Biologische Matrizes könnten in Form einer kompletten Hülle um das Silikonimplantat eine natürliche Mimikry des Umgebungsgewebes unterstützen und somit zu einer geringeren Kapselbildung beitragen. Das Ziel unserer Studie ist die Gewebereaktion nach Silikonprothesenimplantation mit und ohne Hülle aus azellulärer Dermalmatrix zu untersuchen.

Material und Methoden: Es erfolgte die Implantation von insgesamt 60 Silikonprothesen unter den panniculus carnosus am Rücken der Ratte. Paarweise wurde jeweils ein Implantat umhüllt mit xenogener Dermalmatrix (Strattice) (Gruppe A) und ein Implantat ohne Hülle (Gruppe B) implantiert. Nach 3, 6 und 12 Wochen erfolgte die immunhistologische Untersuchung.

Ergebnisse: Eine neu gebildete Myofibroblastenreiche Schicht zeigte sich in unmittelbarer Umgebung des Implantates in beiden Gruppen. Die Dicke dieser Schicht war in Gruppe A geringer ausgeprägt als in Gruppe B über den untersuchten Zeitraum hinweg. Gruppe A zeigte eine signifikant geringere Entzündungsreaktion und Zellproliferation nach 3 und 12 Wochen im Vergleich zu Gruppe B.

Schlussfolgerung: Die nur gering ausgeprägte myofibroblastenreiche Schichtdicke mit geringer Inflammations- und Zellproliferationsrate, v.a. 12 Wochen nach Implantation, zeigt den positiven Einfluss einer kompletten Umhüllung der Prothese mit Biomaterial bzw. acellulärer Dermalmatrix und bestärkt somit die Hypothese einer langfristig dadurch bedingt geringeren Kapselkontrakturbildung.