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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Natural Orifice Transluminal Endoscopic Surgery (NOTES) bei Kolonresektionen – Analyse der ersten 108 Patienten des Deutschen NOTES-Registers

Meeting Abstract

  • Dirk R. Bulian - Klinikum der Universität Witten/Herdecke; Campus Merheim; Kliniken der Stadt Köln, Klinik für Viszeral-, Gefäß- und Transplantationschirurgie, Köln
  • Norbert Runkel - Schwarzwald-Baar Klinikum Villingen-Schwenningen GmbH, Klinik für Allgemein-, Visceral- und Kinderchirurgie, Villingen-Schwenningen
  • Jens Burghardt - Immanuel Klinik Rüdersdorf, Allgemeine Chirurgie, Rüdersdorf
  • Wolfram Lamade - HELIOS Spital Überlingen, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Überlingen
  • Michael Butters - Krankenhaus Bietigheim, Klinik für Allgemein- und Visceralchirurgie, Bietigheim-Bissingen
  • Markus Utech - Knappschaftskrankenhaus Recklinghausen, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Recklinghausen
  • Rolf Lefering - IFOM - Institut für Forschung in der Operativen Medizin - Universität Witten/Herdecke gGmbH, Fakultät für Gesundheit (Dept. für Humanmedizin), Köln
  • Markus Maria Heiss - Klinikum der Universität Witten/Herdecke; Campus Merheim; Kliniken der Stadt Köln, Klinik für Viszeral-, Gefäß- und Transplantationschirurgie, Köln
  • Heinz J. Buhr - Charité - Universitätsmedizin Berlin; Campus Benjamin Franklin, Chirurgische Klinik und Hochschulambulanz I Allgemein-, Gefäß- und Thoraxchirurgie, Berlin
  • Kai S. Lehmann - Charité - Universitätsmedizin Berlin; Campus Benjamin Franklin, Chirurgische Klinik und Hochschulambulanz I Allgemein-, Gefäß- und Thoraxchirurgie, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch885

doi: 10.3205/13dgch885, urn:nbn:de:0183-13dgch8850

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Bulian et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Das deutsche NOTES-Register (GNR) ist die weltweit größte Datenerfassung zur Natural Orifice Transluminal Endoscopic Surgery (NOTES). Obwohl transvaginale Cholezystektomien am häufigsten durchgeführt werden, nimmt die Anzahl an kolorektale Resektionen zu.. Ziel dieser Arbeit war die Analyse aller Kolonoperationen in NOTES-Technik.

Material und Methoden: Alle Kolon NOTES des GNR von wurden hinsichtlich patientenbezogener und therapiebezogener Parameter ausgewertet. Statistische Vergleiche erfolgten für transvaginal und transrektal operierte Patienten. Transvaginale Sigmaresektionen als häufigster Eingriff wurden in Bezug auf Operationsdauer, Krankenhausverweildauer, Konversions- und Komplikationsrate multivariat analysiert. Kontinuierliche Variablen werden als Median angegeben.

Ergebnisse: Im Zeitraum von 02/2008 bis 02/2012 wurden 108 Kolon NOTES durchgeführt. Die 9 männlichen und 99 weiblichen Patienten waren 61 Jahre alt, hatten einen BMI von 24,8 kg/m2 und eine ASA-Verteilung von 1/2/3: 20,0/67,6/12,4%. In 87,0% lag eine Sigmadivertikulitis, in 7,4% ein Kolonkarzinom und in 4,6% eine Colitis ulcerosa vor. In 87,0% erfolgte eine Sigmaresektion, in 4,6% eine Proktokolektomie, in 3,7% eine (erweiterte) Hemikolektomie links, in 2,8% eine Kolonsegmentresektion und in 1,9% eine (erweiterte) Hemikolektomie rechts. In 87% wurde transvaginal, in 13% transrektal, immer in Hybridtechnik mit im Median 3 Trokaren vorgegangen. Die Operationsdauer lag bei 138,5 Minuten, die Krankenhausverweildauer bei 8,5 Tagen. In 3,7% waren Konversionen zur laparoskopischen Technik notwendig, in 3,7% kam es zu intra- und in 12,0% zu postoperativen Komplikationen. Transrektale Operationen dauerten signifikant länger und führten zu einem signifikant längeren Krankenhausaufenthalt als transvaginale Eingriffe (p=0,010 bzw. p=0,037). Bei den transvaginalen Sigmaresektionen hatte in der multivariaten Analyse die Operationsdauer einen signifikanten Einfluss auf das Auftreten einer Komplikation und die Fallzahl der Kliniken auf die Anzahl an perkutanen Trokaren (p=0,030 bzw. p=0,015).

Schlussfolgerung: Die Analyse der 108 in das DNR eingegebenen Patienten belegt die Sicherheit des Verfahrens bei dem sicher selektionierten Patientengut in den beteiligten Zentren. Es finden sich Hinweise auf Vorteile des geschlechtslimitierten transvaginalen Zugangs gegenüber dem transrektalen Vorgehen.