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Interdisziplinäres Management der chronischen Obstipation – Algorithmisches Konzept in einem Versorgungskrankenhaus mit viszeralmedizinischem Schwerpunkt
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Veröffentlicht: | 26. April 2013 |
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Gliederung
Text
Einleitung: Die chronische Obstipation hat eine hohe Prävalenz. Diagnostik und Therapie erfolgen überwiegend durch Hausärzte und niedergelassene Gastroenterologen, mit gutem Ergebnis für einen Großteil der Patienten. Für schwer zu behandelnde Fälle besteht der Eindruck, dass Therapiemöglichkeiten nicht ausreichend ausgeschöpft werden. Es wird ein Konzept zur qualitativen und quantitativen Verbesserung der Versorgung von Betroffenen dargestellt, ausgehend von einem Versorgungskrankenhaus mit viszeralmedizinischem Schwerpunkt.
Material und Methoden: Unter Einbeziehung aktueller Literatur und eigener Erfahrung wurde ein klinischer Behandlungspfad für das interdisziplinäre gastroenterologisch-chirurgische Management der chronischen Obstipation entwickelt. Um Krankheitsbewusstsein bei Patienten und Kenntnisse über lückenlose Therapieangebote bei Ärzten zu verbessern, wurde ein Aktionsprogramm erstellt, dass postalische Informationen, eine spezialisierte Indikationssprechstunde, ärztliche Fortbildungen und Patienteninformationsveranstaltungen einschloss. Dieses Material soll eine nachfolgende Versorgungsstudie vorbereiten.
Ergebnisse: Der klinische Behandlungspfad ist umfassend und enthält einen individualisierten Stufenplan mit Überwachung des Therapieerfolges. So wird eine lückenlose Versorgung auch hartnäckigster Fälle nach einem stringenten und zeitökonomischen Plan ermöglicht. Durch das interdisziplinäre Management der Erkrankung wurde eine hohe Treffsicherheit für die gewählten Maßnahmen gewährleistet. Das umfangreiche Aktionsprogramm steigert das Bewusstsein für das umfassende und Erfolg versprechende Behandlungsspektrum.
Schlussfolgerung: Ein interdisziplinäres Management der chronischen Obstipation unter Einbeziehung eines klinischen Behandlungspfades kann die Versorgung der Patienten qualitativ verbessern. Durch ein gezieltes Aktionsprogramm werden eine resignative Akzeptanz des Leidens vermieden und die Kenntnis der lückenlosen Behandlungsmöglichkeiten gesteigert. Dieses führt zu einer quantitativ verbesserten Ausschöpfung der Therapieoptionen bis hin zur definitiven chirurgischen Therapie.