gms | German Medical Science

130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Interdisziplinäres Management der chronischen Obstipation – Algorithmisches Konzept in einem Versorgungskrankenhaus mit viszeralmedizinischem Schwerpunkt

Meeting Abstract

  • Johanna Buhr - Raphaelsklinik Münster, Klinik für Allgemein- u. Viszeralchirurgie mit Sektion Proktologie, Münster
  • Kim Krückemeier - Raphaelsklinik Münster, Klinik für Allgemein- u. Viszeralchirurgie mit Sektion Proktologie, Münster
  • Ulrich Peitz - Raphaelsklinik Münster, Klinik für Innere Medizin / Gastroenterologie, Münster
  • Matthias Hoffmann - Raphaelsklinik Münster, Klinik für Allgemein- u. Viszeralchirurgie mit Sektion Proktologie, Münster
  • Erik Allemeyer - Raphaelsklinik Münster, Klinik für Allgemein- u. Viszeralchirurgie mit Sektion Proktologie, Münster

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch879

doi: 10.3205/13dgch879, urn:nbn:de:0183-13dgch8791

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Buhr et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung: Die chronische Obstipation hat eine hohe Prävalenz. Diagnostik und Therapie erfolgen überwiegend durch Hausärzte und niedergelassene Gastroenterologen, mit gutem Ergebnis für einen Großteil der Patienten. Für schwer zu behandelnde Fälle besteht der Eindruck, dass Therapiemöglichkeiten nicht ausreichend ausgeschöpft werden. Es wird ein Konzept zur qualitativen und quantitativen Verbesserung der Versorgung von Betroffenen dargestellt, ausgehend von einem Versorgungskrankenhaus mit viszeralmedizinischem Schwerpunkt.

Material und Methoden: Unter Einbeziehung aktueller Literatur und eigener Erfahrung wurde ein klinischer Behandlungspfad für das interdisziplinäre gastroenterologisch-chirurgische Management der chronischen Obstipation entwickelt. Um Krankheitsbewusstsein bei Patienten und Kenntnisse über lückenlose Therapieangebote bei Ärzten zu verbessern, wurde ein Aktionsprogramm erstellt, dass postalische Informationen, eine spezialisierte Indikationssprechstunde, ärztliche Fortbildungen und Patienteninformationsveranstaltungen einschloss. Dieses Material soll eine nachfolgende Versorgungsstudie vorbereiten.

Ergebnisse: Der klinische Behandlungspfad ist umfassend und enthält einen individualisierten Stufenplan mit Überwachung des Therapieerfolges. So wird eine lückenlose Versorgung auch hartnäckigster Fälle nach einem stringenten und zeitökonomischen Plan ermöglicht. Durch das interdisziplinäre Management der Erkrankung wurde eine hohe Treffsicherheit für die gewählten Maßnahmen gewährleistet. Das umfangreiche Aktionsprogramm steigert das Bewusstsein für das umfassende und Erfolg versprechende Behandlungsspektrum.

Schlussfolgerung: Ein interdisziplinäres Management der chronischen Obstipation unter Einbeziehung eines klinischen Behandlungspfades kann die Versorgung der Patienten qualitativ verbessern. Durch ein gezieltes Aktionsprogramm werden eine resignative Akzeptanz des Leidens vermieden und die Kenntnis der lückenlosen Behandlungsmöglichkeiten gesteigert. Dieses führt zu einer quantitativ verbesserten Ausschöpfung der Therapieoptionen bis hin zur definitiven chirurgischen Therapie.