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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Erhöhtes mittleres Monozytenvolumen ist mit schweren Infektionen assoziiert und als Ausschlussmarker für fatalen Verlauf (Mortalität) geeignet

Meeting Abstract

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  • Thomas Brin - St. Joseph-Hospital Bremerhaven, Klinik für Allgemein- und Unfallchirurgie, Bremerhaven
  • Dagmar Mierzwiak - St. Joseph-Hospital Bremerhaven, Klinik für Allgemein- und Unfallchirurgie, Bremerhaven
  • Andreas Ambrosch - Barmherzige Brüder, Institut für Laboratoriumsmedizin, Mikrobiologie und Krankenhaushygiene, Regensburg

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch877

doi: 10.3205/13dgch877, urn:nbn:de:0183-13dgch8777

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Brin et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Der klinische Verlauf einer Sepsis hängt davon ab, wie früh das Krankheitsbild diagnostiziert und adäquat behandelt wird. Neben klinischen Kriterien und der mikrobiologischen Diagnostik stehen verschiedene Biomarker zur Diagnosesicherung zur Verfügung. In der vorliegenden Arbeit wurden morphologische Veränderungen an peripheren Blutzellen im Hinblick auf Ihre klinische Signifikanz bei Infektionen unterschiedlicher Schwere untersucht und mit klassischen Biomarkern der Entzündung verglichen.

Material und Methoden: 122 Patienten mit klinischen Infektionen wurden anhand der SIRS-Kriterien und nach Mortalität klassifiziert. Am Tag der klinischen Diagnosestellung wurde das mittlere Volumen von Monozyten (MMV) bzw neutrophilen Granulozyten (MNV) am DXH Unicell der Fa. Beckman Coulter bestimmt. C-reaktives Protein (CRP), Interleukin 6 (IL-6), Procalcitonin (PCT), Leukozyten und Thrombozyten wurden ebenfalls gemessen.

Ergebnisse: Insgesamt wurden 62/122 Patienten mit einem SIRS-Score > 2 als Patienten mit systemischer Entzündungsreaktion bei schwerer Infektion klassifiziert. Diese Patienten zeigten signifikant höhere Leukozytenwerte (p < 0.001), höheres CRP und IL-6 (p = 0.003 bzw. 0.046) und ein höheres Monozytenvolumen (p = 0.037) als Patienten mit leichteren Infektion (SIRS ≤ 2). Beide Gruppen wiesen keine signifikanten Unterschiede bezüglich PCT, Thrombozytenzahl, mittlerem Neutrophilenvolumen, Alter, Geschlecht, positiver Mikrobiologie und Mortalität auf. Die Mortalität im Gesamtkollektiv (14/112) war assoziiert mit erhöhtem Monozyten-, und Neutrophilenvolumen, Kreatinin, CRP und einem SIRS Score = 4. Im Hinblick auf die prognostische Wertigkeit lagen die negativ prädiktiven Werte bei definiertem cut off im Bereich von > 93 %.

Schlussfolgerung: Erhöhtes mittleres Monozytenvolumen ist neben CRP und Leukozytenzahl geeignet, zwischen schweren und leichten Infektionen zu differenzieren. Darüber hinaus zeigt dieser zelluläre Marker neben erhöhtem CRP, einem SIRS Score = 4 und erhöhtem Kreatinin zum Zeitpunkt der klinischen Diagnosestellung eine hohe negative Diskriminationsfähigkeit (94 %) für fatalen Ausgang (Mortalität).