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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Intraoperative hypertherme Chemotherapie (HIPEC): Offene oder geschlossene Technik? Ein retrospektiver Vergleich

Meeting Abstract

  • Florian Struller - Universitätsklinik Tübingen, Allgemeine-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Tübingen
  • Ingmar Königsrainer - Universitätsklinik Tübingen, Allgemeine-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Tübingen
  • Philipp Horvath - Universitätsklinik Tübingen, Allgemeine-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Tübingen
  • Alfred Königsrainer - Universitätsklinik Tübingen, Allgemeine-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Tübingen
  • Derek Zieker - Universitätsklinik Tübingen, Allgemeine-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Tübingen
  • Stefan Beckert - Universitätsklinik Tübingen, Allgemeine-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Tübingen

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch862

doi: 10.3205/13dgch862, urn:nbn:de:0183-13dgch8622

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Struller et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Das Ziel der HIPEC ist frei flottierende Tumorzellen oder minimale Tumorlast (CC-1) nach zytoreduktiver Chirurgie zu beseitigen. Grundsätzlich kann die HIPEC in offener oder geschlossener Technik durchgeführt werden. Es ist jedoch unklar, welche Technik günstiger im Hinblick auf die Aufrechterhaltung der intraabdominellen Hyperthermie als Voraussetzung für die zytotoxische Aktivität von lokal applizierter Chemotherapie ist.

Material und Methoden: Daten der HIPEC Verfahren zwischen Januar 2012 und Mai 2012 wurden retrospektiv analysiert. Die HIPEC wurde entweder in offener oder geschlossener Technik für 90 Minuten durchgeführt. Die angestrebte intraabdominelle Temperatur wurde als 42 °C definiert. Einlaß-(Ti) und Auslasstemperatur (TO) wurden alle 10 Minuten aufgezeichnet. Die Daten sind als Median angegeben [min-max].

Ergebnisse: Daten von 8 offenen und 9 geschlossenen Verfahren wurden analysiert. Beide Gruppen waren vergleichbar bezüglich der Baseline-Demographie. Unter der Verwendung der geschlossenen Technik konnte eine höhere Flussrate erreicht werden (1100 [1000-1200] vs. 1000 [860-1090] ml/min; p=0.006). Die kumulative Ti (AUC) war im offenen Verfahren höher als im geschlossenen Verfahren (4049 [3935-4062] vs. 3906 [3870-3960]; p<0.0001), während es keinen Unterschied bezüglich der kumulativen TO gab (3817 [3648-3844] vs. 3775 [3755-3819]; p=0.139). Die Einstellung des Wärmeaustauschers war im offenen Verfahren bei 46 [44-46] °C und bei 44 [44-44] °C im geschlossenen Verfahren (p=0.01).

Schlussfolgerung: Intraabdominelle Hyperthermie konnte durch beide Techniken aufrechterhalten werden. Es wurde jedoch ein relevanter Wärmeverlust während dem offenen Verfahren beobachtet, was eine stärkere Erhitzung des chemotherapeutischen Perfusates erforderte.