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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Mitomycin-C behandelte mononukleäre Zellen des peripheren Blutes in der Composite Tissue Allotransplantation

Meeting Abstract

  • Christian Radu - Plastische- und Handchirurgie Universität Heidelberg, Klinik für Hand-, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie – BG Unfallklinik Ludwigshafen, Ludwigshafen
  • Jurij Kiefer - Plastische- und Handchirurgie Universität Heidelberg, Klinik für Hand-, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie – BG Unfallklinik Ludwigshafen, Ludwigshafen
  • Martha Maria Gebhard - Experimentelle Chirurgie Universität Heidelberg, Heidelberg
  • Günter Germann - Ethianum Klinik Heidelberg, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Heidelberg
  • Marcus Lehnhardt - Universitätsklinik für Plastische Chirurgie Ruhr-Universität Bochum, Bochum
  • Ulrich Kneser - Plastische- und Handchirurgie Universität Heidelberg, Klinik für Hand-, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie – BG Unfallklinik Ludwigshafen, Ludwigshafen
  • Peter Terness - Institut für Immunologie der Universität Heidelberg, Abteilung für Transplantations Immunologie, Heidelberg

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch849

doi: 10.3205/13dgch849, urn:nbn:de:0183-13dgch8491

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Radu et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Composite Tissue Allotransplantationen (CTA) eröffnen ein neues Feld der Transplantationschirurgie. Hand- und Gesichtstransplantationen, die am weitesten verbreiteten Formen klinischer CTAs, haben die immunologische Forschung mit dem Ziel der Toleranzinduktion und Reduktion der Risiken von Immunsuppressiva intensiviert. Die tolerogenen Eigenschaften von mononukleären Zellen des peripheren Blutes (PBMCs), die mit dem Antibiotikum/ Zytostatikum Mitomycin C (MMC) vorbehandelt wurden, konnten bereits in experimentellen Organtransplantationen gezeigt werden. Ziel dieser experimentellen Arbeit ist es, den immunsuppressiven Effekt mit MMC vorbehandelten PBMCs auf die Abstoßung nach Hinterlauftransplantation im Rattenmodel zu untersuchen.

Material und Methoden: 55 allogene Hinterlauftransplantationen im Rattenmodell (Lewis (LW) → Brown-Norway (BN)) wurden in 6 experimentellen Gruppen durchgeführt. Gruppe A (n=10, Lewis (LW) → Brown-Norway (BN)) erhielt MMC vorbehandelte PBMCs systemisch (i.v.) in den nicht-transplantierten Hinterlauf. Gruppen B, C, D, E und F dienten als Kontrollgruppen. Gruppe B (n=10, (Lewis (LW) → Brown-Norway (BN)) erhielt keine Immunsuppression, Gruppe C (n=10, (Lewis (LW) → Brown-Norway (BN)) erhielt eine Standardimmunsuppression mit FK506 und Prednisolon, Gruppe D (n=10) erhielt keine Immunsuppression bei isogener Transplantation (Brown-Norway (BN) → Brown-Norway (BN)), in Gruppe E (n=10, (Lewis (LW) → Brown-Norway (BN)) wurden unbehandelte PBMCs lokal appliziert und in Gruppe F (n=5) wurde PBS ohne Spenderzellen appliziert. Der Abstoßungszeitpunkt wurde klinisch und histologisch festgelegt.

Ergebnisse: Die klinische Abstoßung des Hinterlaufs erfolgte durchschnittlich 8,0 Tage nach Transplantation in Gruppe A (PBMCs i.v.). Der Abstoßungszeitpunkt wurde signifikant im Vergleich zu den Kontrollgruppen B, E und F verzögert (Log-rank test, p<0,01). Bei der Applikation von FK506 und Prednisolon in Gruppe C und isogenen Transplantationen in Gruppe D zeigte sich im Rahmen der postoperativen Nachsorge von 100 Tagen keine Abstoßung.

Schlussfolgerung: Zum ersten Mal wurden mit Mitomycin C vorbehandelte mononukleäre Zellen des peripheren Blutes in einem Composite Tissue Allotransplantationsmodel angewendet, wobei sich ein signifikanter immunsuppressiver Effekt zeigte. Weitere Dosis-Effekt- und Toxizitätsstudien stehen an, um den limitierten immunsuppressiven Effekt zu verbessern und die klinische Rolle dieser Zellen in der Zukunft zu definieren.