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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Interne Arztbeurteilungssysteme – Möglichkeiten einer standardisierten und objektiven Beurteilung innerhalb der Klinik

Meeting Abstract

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  • Stefan Spieren - Akademische Lehrpraxis der universität Göttingen, Facharzt für Allgemeinchirurgie, Wenden-Hünsborn

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch836

doi: 10.3205/13dgch836, urn:nbn:de:0183-13dgch8363

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Spieren.
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Gliederung

Text

Einleitung: Bewertungen für Ärzte und Kliniken erfolgen in zahlreichen Portalen im Internet oder durch Patientenbefragungen von Krankenkassen. Auf der Suche nach qualifizierter ärztlicher Arbeitskraft ist eine Beurteilung für die Besetzung offener Stellen essentiell. Die Besetzung entsprechender Positionen erfolgt heute in der Regel aufgrund persönlicher Empfehlungen oder mit Hilfe von Personalvermittlungsunternehmen. Mit Hilfe interner EDV-Systeme könnte eine standardisierte und objektivere Beurteilung aller ärztlichen Mitarbeiter und auch des Chefarztes erfolgen.

Material und Methoden: Die Erhebung der entsprechenden Kompetenzen - abhängig vom Leistungsprofil, der Position bzw. des Weiterbildungsstatus - erfolgt mittels standardisierter Fragebögen. Hierzu kann automatisiert sowohl in festgelegten Abständen als auch zufällig aufgefordert werden. Weiterhin sind Beurteilungen – entsprechend gewichtet - sowohl „top-down“ als auch „bottom-up“ möglich, so dass gleichermaßen Stärken und Schwächen der Führungspositionen, als auch Defizite bzw. besondere Qualifikationen der auszubildende Ärzte berücksichtigt werden. Die Dokumentation von Weiterbildungsgesprächen könnte ebenfalls im System erfolgen bzw. weiterbildungsbezogene Vorgesetzte für entsprechende Auszubildende festgelegt werden.

Ergebnisse: Das System soll vordefinierte Punktwerte anhand der Fragebögen bzw. Einschätzungen vergeben. So können z.B. evtl. notwendige kurzfristige Reevaluierungen definiert werden, oder automatisierte Warnhinweise erfolgen. Weiterhin ist auch eine punktabhängige Zusatzvergütung denkbar, die der Buchhaltung entsprechende Werte zur Ausschüttung mitteilt. Die Ergebnisse bzw. Daten müssen allen Beurteilten jederzeit frei zur Verfügung stehen - dies ist z.B. über einen entsprechenden geschützten Zugang zu realisieren. Voraussetzung ist eine anonyme Datenspeicherung. Bei oder zum Wechsel des Arbeitsplatzes könnte zusätzlich zum entsprechenden Zeugnis eine zusammenfassende Bewertung erstellt werden.

Schlussfolgerung: Die abschätzbaren Vorteile einer internen Arztbeurteilung ergeben sich vornehmlich aus der standardisierten sowie objektiveren und somit gerechteren Beurteilung. Weiterhin aus der automatisierten Aufforderung der regelmäßigen Befragungen um Entwicklungen zu verfolgen und ggf. darauf zeitnah zu reagieren. Die ebenenübergreifende Beurteilung schafft Transparenz sowie Motivation. Die ermittelten Bewertungen könnten anonymisiert zusätzlich auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, sowie als Grundlage für Bewerbungen dienen. In wie weit eine zusätzliche Beurteilung durch die Pflegeebene einfließt, ist zu diskutieren.