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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Chirurgie macht Spaß – Skill Kurse erhöhen die Attraktivität der chirurgischen Facharztweiterbildung

Meeting Abstract

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  • Anjali Röth - Universitätsklinikum Aachen, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Aachen
  • René Tolba - Universitätsklinikum Aachen, Institut für Versuchstierkunde, Aachen
  • Ulf Neumann - Universitätsklinikum Aachen, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Aachen
  • Joachim Conze - Hernienzentrum Dr. Muschaweck, München

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch831

doi: 10.3205/13dgch831, urn:nbn:de:0183-13dgch8318

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Röth et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Immer weniger Absolventen des Studiengangs Humanmedizin entscheiden sich für eine fachärztliche Weiterbildung in der Chirurgie. Um diesem alarmierenden Trend entgegenzuwirken, muss die Faszination und der Reiz chirurgischer Tätigkeit in praxisnahen Kursen besser vermittelt werden. Inwiefern ein intensiveres Training manueller Fertigkeiten das Interesse an einer chirurgischen Weiterbildung beeinflusst, haben wir anhand einer systematischen Befragung von Teilnehmern unserer „Advanced Skill Kurse” erhoben.

Material und Methoden: Im Zeitraum von 2009 bis 2012 beantworteten die Teilnehmer der einsemestrigen „Advanced Skill Kurse“ unserer Klinik jeweils zu Kursbeginn und -ende pseudonymisiert einen Fragebogen. Der Fragenkatalog setzte sich aus Multiple Choice und Freitext-Fragen zusammen und war in drei Bereiche gegliedert: Zielvorstellungen bzw. zu Kursende eine Evaluation des Kurses, Einschätzung der chirurgischen Fertigkeiten und berufliche Zukunftspläne. Der freiwillige Kurs (4 SWS) richtete sich aufbauend auf einem Pflichtkurs zu Naht- und Knotentechniken an Studierende des 5.-8. klinischen Semesters. Nach erfolgreichem Abschluss eines intensiven Trainings von Darmanastomosen, Gefäßanastomosen, laparoskopischen Techniken am Lap-Trainer und mikrochirurgischem Nähen konnten die Teilnehmer das erlernte Wissen anhand eines OP-Tags am Schwein vertiefen, bei welchem verschiedene viszeralchirurgische Eingriffe selbstständig durchgeführt wurden.

Ergebnisse: 42 von 61 Kursteilnehmern beantworteten den Fragebogen zu beiden Zeitpunkten. Die Evaluation zeigt, dass sich das Kurskonzept und insbesondere die realitätsnahe Umsetzung der gewonnenen Fähigkeiten großer Beliebtheit erfreuen. Hervorgehoben wird die Möglichkeit, während des Kurses durch Gespräche mit den Lehrenden Einblicke in das chirurgische Assistentenleben zu bekommen. Die meisten Studierenden gaben nach dem Kurs an, sich nun endgültig für den Facharzt für Allgemein- oder Viszeralchirurgie entschieden zu haben, auch wenn viele Studierende schon vor dem Kurs eine Weiterbildung in einem operativen Fach in Erwägung gezogen hatten.

Schlussfolgerung: Durch freiwillige Skill Kurse kann man Studierende für das Fach Chirurgie begeistern. Die Faszination, die von einer chirurgischen Tätigkeit ausgeht, ist gerade durch eine enge Betreuung vermittelbar und kann den Wunsch, Chirurg zu werden, untermauern.