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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Komplikationen bei freien Lappenplastiken: Langzeitergebnisse nach revisionspflichtiger, mikrovaskulärer Defektdeckung

Meeting Abstract

  • Christoph Hirche - BG Klinik Ludwigshafen und Universität Heidelberg, Klinik für Hand-, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Schwerbrandverletztenzentrum, Ludwigshafen
  • Christoph Bauer - BG Klinik Ludwigshafen und Universität Heidelberg, Klinik für Hand-, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Schwerbrandverletztenzentrum, Ludwigshafen
  • Holger Engel - BG Klinik Ludwigshafen und Universität Heidelberg, Klinik für Hand-, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Schwerbrandverletztenzentrum, Ludwigshafen
  • Marcus Lehnhardt - BG Klinik Ludwigshafen und Universität Heidelberg, Klinik für Hand-, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Schwerbrandverletztenzentrum, Ludwigshafen
  • Ulrich Kneser - BG Klinik Ludwigshafen und Universität Heidelberg, Klinik für Hand-, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Schwerbrandverletztenzentrum, Ludwigshafen
  • Adrien Daigeler - BG Klinik Ludwigshafen und Universität Heidelberg, Klinik für Hand-, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Schwerbrandverletztenzentrum, Ludwigshafen

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch822

doi: 10.3205/13dgch822, urn:nbn:de:0183-13dgch8229

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Hirche et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Defektdeckung mit freien Lappenplastiken ist eine etablierte Technik in der plastisch-rekonstruktiven Chirurgie mit Komplikationsrate zwsichen 5-15%. Die Rate erfolgreicher Anastomosen-Revisionen für die unmittelbar postoperative Phase wird zwischen 89% und 99% angegeben. Die vorgestellte Untersuchung soll die funktionellen und kosmetischen Ergebnisse nach Revision vergleichen sowie darstellen, in welchem Umfang die zur Revisionen führenden Komplikationen langfristig einen Einfluss auf das Ergebnis haben.

Material und Methoden: In die retrospektive Studie wurden 56 von 836 Patienten (6,7%) mit freien Lappenplastiken eingeschlossen, die zwischen 2000 und 2010 im perioperativen Verlauf aufgrund arterieller (33), venöser (20) oder kombinierter (3) Thrombosen erfolgreich revidiert wurden. Nach retrospektiver Analyse potentieller Risikofaktoren wurden die Patienten nachuntersucht. Als Zielparameter dienten der DASH-Score, Grobkraftmessung, 3-Punkt-Griff, AROM der Extremität, Niveauunterschiede, 2-Punkt-Diskrimination, Vancouver Scar Scale, Lebensqualitätsbogen SF-36 und ein Fragebogen zur ästhetischen Zufriedenheit.

Ergebnisse: Insgesamt konnten 45 der Patienten durchschnittlich 52 Monate (10 - 141) nach der letzten Revisionsoperation nachuntersucht werden. Die häufigsten Empfängerregionen waren untere Extremität (29) und obere Extremität (8). Die häufigsten Lappenplastiken waren der ALT (14), der Lattisimus dorsi Lappen (5) und der laterale Oberarm-Lappen (5). Der Zeitraum zwischen freier Lappenplastik und Zeitpunkt der Revision betrug im Median 10 Stunden. Die Gesamtpunktzahl beim Vancouver Scar Scale war im Mittel 4,4 Punkte, für den ästhetischen Fragebogen 71,7%. 6 Patienten hatten zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung eine Wundheilungsstörung (13%), die Korrektur instabiler Narben erfolgte bei 6 Patienten (13%).

Schlussfolgerung: Die perioperative Revision einer freien Lappenplastik führt trotz Einfluss auf die Stoffwechselaktivität zu befriedigenden Langzeitergebnissen. Die häufigsten Revisionen waren an der unteren Extremität und bei Perforator- und fasziokutanen Lappen notwendig. Die Ischämiephase führte zu einer erhöhten Rate instabiler Narben mit notwendiger Korrekturoperation. Weiterführende Studien im direkten Vergleich mit nicht revidierten Lappenplastiken sind notwendig, um die Evidenz der Daten zu verbessern