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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Die periphere Revascularisation des über 80-Jährigen – operativ oder interventionell ?

Meeting Abstract

  • Michael Naundorf - DRK-Kliniken Berlin, Klinik für vasculäre und endovasculäre Chirurgie, Berlin
  • Ignatio Stöwe - DRK-Kliniken Berlin, Abteilung für Radiologie, Berlin
  • Piotre Rudzik - DRK-Kliniken Berlin, Abteilung für Radiologie, Berlin
  • Anja Jordan - DRK-Kliniken Berlin, Abteilung für Radiologie, Berlin
  • Gregori Nesterov - DRK-Kliniken Berlin, Abteilung für Radiologie, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch809

doi: 10.3205/13dgch809, urn:nbn:de:0183-13dgch8091

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Naundorf et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Mit offener oder untergründiger Besorgnis, oftmals mediengesteuert, registriert die Öffentlichkeit, die Zunahme der hochbetagten, über 85-Jährigen, deren Leben von physiologisch bedingter Altersgebrechlichkeit, Multimorbidität und chronischen Erkrankungen geprägt ist. Bei Zunahme der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit sollte aus medizinischer Sicht primäre die Frage nach der Therapie sein, deren Erfolg messbar und deren Risiken für das hohe Alter vorliegen.Die PAVK und deren Rekonstruktionsmöglichkeiten sind ein sinnvolles Beispiel für den Behandlungserfolg dieser Patienten

Material und Methoden: In unserer vorgestellten Analyse, die einen Zeitraum von 6 Jahren umfasst, haben wir 6.879 arterielle Eingriffe durchgeführt davon bei 911 Patienten die als hochbetagt (> 80. Lebensjahr) identifiziert und eingestuft wurden . Die Indikation zur Operation/ Intervention ist ausschließlich im Grad III/IV nach Fontaine, seltener Stadium II b durchgeführt worden. Die einzelnen Thrapieoptionen wie deren differenzierten Ergebnisse werden dargestellt.Ausgewertet wurden rekonstruktive wie interventionelle Verfahren.Die lokalen , systemischen Komplikationen sind dargestellt.

Ergebnisse: Nach Risikostratefizierung und angiomorphologischem Lokalbefund sind Thrombendarteriektomie mit Patchplastik der Femoralisgabel oder als isolierte Profundarekonstruktion der häufigste Primär-/ Sekundäreingriff. Rekonstruktionen der poplitealen und popliteo-cruralen Strombahn alloplastisch vs autolog hielten sich anteilmäßig ( 144 vs 123) die Waage . Grenzzonen- oder Major Amputationen wurden in unterschiedlichem Ausmaß erforderlich. Die diversen Therapieoptionen : offen-rekonstruktiv / Interventionell werden dargestellt. Im Komplikationsportfolio führen pulmonale vor kardialen Erkrankungen , 4 Patienten verstarben im stationären Verlauf.

Schlussfolgerung: Der Komplikationsprädiktor „Alter“,beinhaltet auch in unserem Krankengut eine große Anzahl paralleler Risikofaktoren, wie sie die Comorbiditäten auszeichnen. Revaskularisierende Eingriffe der unteren Extremität, ob lokales Rekonstruktionsverfahren , Bypassverfahren, oder Interventionelle Therapie muss individuell abgewogen werden. Hier kann die TASC –Klassifikation Wegweiser sein. Die in unserer Analyse verglichenen verschiedenen peripheren Revaskularisationsverfahren sind für den weit über 80-jährigen Patienten eine sichere Möglichkeit, die Mobilität , wenn auch zum Teil „nur“ als Zimmergehstrecke und die Selbstständigkeit zu erhalten. In Abwägung des von uns dargestellten Risikoprofils kann den hochbetagten Patienten der revaskularisierende Eingriff unter individuellen Voraussetzungen ( interventionell - operativ) sicheren empfohlen werden.