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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Die Rekonstruktion der A.carotis interna im hohen Alter – mit welchen Risiken ist zu rechnen?

Meeting Abstract

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  • Michael Naundorf - DRK-Kliniken Berlin, Klinik für vasculäre und endovasculäre Chirurgie, Berlin
  • Cornelia Martin - DRK-Kliniken-Berlin I Gefäßzentrum-Süd, Klinik für vasculäre und endovasculäre Chirurgie, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch807

doi: 10.3205/13dgch807, urn:nbn:de:0183-13dgch8072

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Naundorf et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Demographischer Faktor, Alterspyramide, Kosten der Gesundheitsversorgung – Schlagwörter, die die sozio-ökonomische Zukunftsfrage der alternden Gesellschaft in Deutschland beschreibt. Am Beispiel der Carotischirurgie oberhalb des 8. Lebensdezenniums soll dargestellt werden, wie sicher dieser gefäßchirurgische Eingriff für den Patienten und mit welcher Art von Komplikationen zu rechnen ist.

Material und Methoden: In unsere retrospektive Analyse in einem Zeitintervall von 2005-2011, haben wir 100 Patienten, die das 80. Lebensjahr überschritten hatten, analysiert und ausgewertet .Die Primärindikation wurde im Stadium I, gefolgt vom Stadium II, dem Stadium IV und bei 7 Patienten als Stroke in Evolution gestellt. Männliche Patienten waren doppelt so häufig erkrankt wie weibliche Patienten. Als Comorbiditäten führten der arterielle Hypertonus, die KHK, kardio-pulmonale Erkrankungen und Niereninsuffizienz das Spektrum an. Das von uns praktizierte diagnostische Procedere konnte durch entsprechende Behandlungspfade standardisiert und für jeden Patienten gleich durchgeführt werden, so daß auch hier eine gute Vergleichbarkeit gegeben war.

Ergebnisse: In der vorgestellten Analyse von 100 Patienten (66 männliche / 34 weibliche Patienten) betrug die für das Patientengut des über 80-jährigen Patienten eine isolierte Komplikationshäufigkeit von postoperativ cerebrovaskulären Komplikationen der asymptomatischen Carotisstenose 0,5 %, der symptomatischen Stenose 1,5 %. Auffällig im Stadium II der klinischen Symptomatologie unserer Patienten war die anamnestische Langfristigkeit rezidivierend auftretender Symptome mit flüchtigen neurologischen Erscheinungen bis eine Therapieentscheidung getroffen wurde. In diesem ausgewählten Krankengut ,führte ein entgleisender arterieller Hypertonus (30,3 %!) in 2 Fällen zu tödlich verlaufender intracranieller Blutungen .

Schlussfolgerung: Die Carotischirurgie des über 80jährigen Patienten ist technisch ein weitgehend unproblematischer Eingriff wenngleich Einzelanalysen nur vereinzenld vor liegen ; RCT´s sind nicht präsent . In unserem Krankengut fandsich eine leichte Zunahme dieser Altergruppe , wie sie den BQS - Daten vergelichbar sind.Auch in unserer Patientengruppe ( ähnlich der OXVASC-Study) war eine abwartende ( bis zu 6 Monaten) Haltung zur Therapienetscheidung bei symptomatischen Patienten ersichtlich.