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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Stratifizierung der Ergebnisse aus 20.095 aortoiliakalen Aneurysma Reparaturen nach Alter: Sollten wir Octogenarians und Nonagenarians anders behandeln?

Meeting Abstract

  • Nikolaos Tsilimparis - Klinik für Allgemein-,Visceral-, Gefäss- und Thoraxchirurgie, Charite Campus Mitte, Universitätsmedizin Berlin, Berlin
  • Sebastian Perez - Emory University School of Medicine, Division of Vascular Surgery, Atlanta
  • Anand Dayama - Emory University School of Medicine, Division of Vascular Surgery, Atlanta
  • Ralph Rückert - Franziskus Krankenhaus, Lehrkrankenhaus der Charité - Universitätsmedizin Berlin, Chirurgische Klinik, Gefässmedizin, Berlin
  • Irene Hinterseher - Klinik für Allgemein-,Visceral-, Gefäss- und Thoraxchirurgie, Charite Campus Mitte, Universitätsmedizin Berlin, Berlin
  • Joseph Ricotta II - Northside Hospital, Heart and Vascular Institute, Atlanta

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch806

doi: 10.3205/13dgch806, urn:nbn:de:0183-13dgch8066

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Tsilimparis et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: In der endovaskulären Ära wird anders als in der Vergangenheit älteren Patienten häufiger eine Reparatur ihres aortoiliakalen Aneurysma (AAA) angeboten. Ziel der Studie war die Ergebnisse der AAA-Ausschaltung (endovaskulär/offen) für verschiedene Altersgruppen zu vergleichen.

Material und Methoden: Wir identifizierten in der amerikanischen nationalen Datenbank von American College of Surgeons-NSQIP 20.095 Patienten, die sich einer AAA-Reparatur zwischen 2005-2010 unterzogen. Präoperative Eigenschaften und Ergebnisse wurden unter Altersgruppen (Gruppe A:0-64; B:65-79; C:80-89; D:≥ 90 Jahre) verglichen.

Ergebnisse: Die Altersverteilung der Kohorte war A:17,1%, B:57,2%, C:24% D:1,7%. Neunzigjährige präsentierten sich signifikant häufiger als Notfälle im Vergleich zu den Gruppen A bis C (A:13,8%, B:10,8%, C:12,9%, D:22,1%; p <0,001). Eine endovaskuläre Reparatur (EVAR) wurde häufiger bei älteren Patienten (A:55,2%, B:63,7%, C:74,6%, D:77,9%; p<0,001) durchgeführt. Das Risiko einer Komplikation war signifikant unterschiedlich zwischen den Gruppen und häufiger mit fortgeschrittenem Alter (A:22,8%, B:23,4%, C:24,7%, D:27,8%; p=0,041). Nicht-chirurgische Komplikationen (A:14,7%, B:16,4%, C:18%, D:19,8%; p<0,001) und kardiovaskuläre Komplikationen (A:3,9%, B:4,5%, C:5,5%, D:5,2%; p=0,003) waren ebenfalls signifikant häufiger bei Patienten mit fortgeschrittenem Alter. Die Gesamtmortalität betrug 3,1%, 4,9%, 7,2% und 13,2% für Gruppen A-D (p<0,001). Die Sterblichkeit nach elektiver AAA-Reparatur war signifikant höher für die offene Chirurgie (OS) im Vergleich zu EVAR in allen Altersgruppen (OS vs EVAR, A:1,9 vs 0,5%, p=0,001; B:3,9% vs.1.2%, p<0,001;C:7,4% vs.2%, p<0,001; D: 18.8vs.3.8%, p=0,004). Das fortgeschrittenes Alter ist ein unabhängiger Risikofaktor für die postoperative Mortalität und erhöht das Mortalitätsrisiko um den Faktor 1,8 (95% Konfidenzintervall [CI]:1.3-2 ,5), 2,7 (95% CI :1.9-3 0,8) bzw. 3,3(95% CI:1.8-6 0,1) für die Altersgruppen Gruppen B, C und D (bezogen auf Gruppe A als Referenz).

Schlussfolgerung: Hohes Alter ist ein unabhängiger Risikofaktor für eine höhere perioperative Mortalität bei AAA-Reparatur. Die Indikation zur AAA-Ausschaltung sollte entsprechend für die Altersgruppen angepasst werden. EVAR sollte bei Octogenerians und Nonagenarians bevorzugt werden.