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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Multimodale Therapie eines zerebral metastasierten nicht-kleinzelligen Lungenkarzinoms

Meeting Abstract

  • Natalie Kudelin - Dr. Horst Schmidt Klinik, Klinik für Thoraxchirurgie, Wiesbaden
  • Servet Bölükbas - Dr. Horst Schmidt Klinik, Klinik für Thoraxchirurgie, Wiesbaden
  • Annette Fissele-Eckhoff - Dr. Horst Schmidt Klinik, Institut für Pathologie und Zytologie, Wiesbaden
  • Joachim Schirren - Dr. Horst Schmidt Klinik, Klinik für Thoraxchirurgie, Wiesbaden

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch799

doi: 10.3205/13dgch799, urn:nbn:de:0183-13dgch7998

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Kudelin et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Rolle der Resektion eines zerebral metastasierten Lungenkarzinoms wird kontrovers diskutiert. In dieser Studie wurden die Einflüsse unterschiedlicher Faktoren auf das Langzeitüberleben von Patienten mit zerebral metastasiertem Lungenkarzinom untersucht.

Material und Methoden: Zwischen Januar 1999 und Dezember 2011 wurden in einer retrospektiven Analyse prospektiv erhobene Daten von Patienten mit Resektion eines zerebral metastasierten Lungenkarzinoms erhoben. Entsprechend unseres interdisziplinären Therapiestandards wurde zunächst die zerebrale Metastase behandelt (OP, Stereotaxie, Ganzhirn-Radiatio) gefolgt von einer systemischen Chemotherapie und die Resektionsbehandlung der Lunge am Ende der Behandlungsfolge. Untersucht wurden mögliche Faktoren auf das Langzeitüberleben sowie die Morbidität und Mortalität.

Ergebnisse: Bei 26 Patienten erfolgte die Resektion eines zerebral metastasierten Lungenkarzinoms (18 Männer, 8 Frauen). Das mittlere Alter betrug 57,54 Jahre. Die 30-Tage-Letalität betrug 0 % bei einer Morbidität von 15 %. In allen Fällen konnte eine komplette Resektion durchgeführt werden. Es wurden 15 Lobektomien, 5 Pneumonektomien und 6 Manschettenlobektomien durchgeführt. 20 Patienten wiesen eine solitäre zerebrale Metastase auf, 4 Patienten 2 Metastasen und jeweils ein Patient 3 und 4 Metastasen. 12 der zerebralen Metastasen wurden operativ entfernt, 11 wurden mittels Gamma-knife bestrahlt und 16 Patienten hatten eine Ganzhirnradiatio. Das mediane Überleben betrug 25,7 Monate bei einer 5-Jahresüberlebensrate von 24%. Für das Überleben hatten Alter, Geschlecht, Histologie, Differenzierungsgrad, Lymphknotenstatus, Anzahl oder Therapieform der zerebralen Metastasen sowie Art der systemischen Chemotherapie keinen signifikanten Einfluss. Die Pneumonektomie war war gegenüber der Lobektomie und Manschettenlobektotomie mit einem signifikant schlechtem Überleben (15,0 vs. 26,6 Monate; p=0,048) vergesellschaftet.

Schlussfolgerung: Die Resektion eines zerebral metastasierten nicht-kleinzelligen Lungenkarzinoms führt im Rahmen eines multimodalen Therapiekonzeptes zu einem gutem Langzeitüberleben. Die Morbidität und Mortalität sind niedrig. Pneumonektomien sollten vermieden werden.