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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Die perioperative Radiochemotherapie des Rektumkarzinoms – Auswirkungen auf die Blasen- und Sexualfunktion im Langzeitverlauf

Meeting Abstract

  • Aristotelis Touloumtzidis - Städtischen Kliniken Neuss Lukaskrankenhaus, Chirurgische Klinik I für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Neuss
  • Nicole Hilgers - Städtischen Kliniken Neuss Lukaskrankenhaus, Chirurgische Klinik I für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Neuss
  • Marc Alexander Renter - Städtischen Kliniken Neuss Lukaskrankenhaus, Chirurgische Klinik I für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Neuss
  • Peter E. Goretzki - Städtischen Kliniken Neuss Lukaskrankenhaus, Chirurgische Klinik I für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Neuss
  • Bernhard J. Lammers - Städtischen Kliniken Neuss Lukaskrankenhaus, Chirurgische Klinik I für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Neuss

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch796

doi: 10.3205/13dgch796, urn:nbn:de:0183-13dgch7964

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Touloumtzidis et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die urogenitale Funktionsstörung ist für den Patienten eine belastende multifaktorielle Komplikation bei der Therapie von Rektumkarzinomen bis zu 12cm ab linea anocutanea. Die Intention war es an der eigenen Patientenklientel zu differenzieren in welchem Ausmaß die Radiochemotherapie (RCT) gegenüber der alleinigen chirurgischen Therapie Einfluss auf die urogenitale Funktionsstörung hat.

Material und Methoden: Von Oktober 2001 bis Juni 2010 untersuchten wir retrospektiv von insgesamt 270 Patienten 125 mit einem Adenokarzinom des mittleren und unteren Rektumdrittels. Es wurde 90 tiefe anteriore Rektumresektionen und 35 abdominoperinealen Rektumexstirpation mittels Wasserstrahldissektion durchgeführt. Blasen- und Sexualfunktionsstörungen wurden mittels des ‚International Prostata Symptom Score‘(IPSS) und des ‚International Index of Erectile Function‘(IIEF-5) im Zeitraum zwischen Juni-September 2011 zuletzt erhoben. Das funktionelle Outcome wurde mittels des Mann-Whitney-U-Tests verglichen.

Ergebnisse: Die mediane Nachbeobachtungszeit betrug 46 (2-117) Monate. 70 Patienten wurden einer neo-/adjuvante RCT zugeführt. Langfristige Blasenfunktionsstörungen zeigten sich bei 6% (4/63), Sexualfunktionsstörungen bei 24% (9/37) der männlichen Patienten im Langzeitverlauf. Im Vergleich der beiden Kollektive mit und ohne perioperativer RCT zeigte sich keine signifikanter Unterschied bezüglich der Blasenfunktionsstörungen (p=0,24) und der Sexualfunktionsstörung (p=0,48).

Schlussfolgerung: Die urogenitale Funktionsstörung nach totaler mesorektaler Exzision ist eine häufige und für den Patienten belastende Komplikation. In der internationalen Literatur zeigt sich eine multifaktorielle Genese, wobei vor allem die Blasenfunktionsstörung hauptsächlich durch die chirurgische Therapie selbst bedingt zu sein scheint. In der eigenen Patientenklientel konnten wir, bei optimierter chirurgischer Nervenschonung unter Verwendung der Wasserstrahldissektion, keine signifikanten Unterschiede erkennen.